Bruder Lustich hat geschrieben: ↑So 22. Mai 2022, 22:20 ... Bei Kopfdichtungwechse... eigentlich nichts was das Prozedere verursachen/veranlassen/rechtfertigen würde. ...
Hallo Gerd,
das stimmt so nicht ganz: an den jeweiligen im Kraftfluss liegenden Kontaktflächen, Dichtflächen, Gewinde, ... , aller durch die Zylinderkopfschrauben verspannten Einzelteile werden beim erstmaligen Anziehen Oberflächenrauheiten plattgedrückt /reduziert.
https://www.ingenieurkurse.de/maschinen ... rlust.html
Zudem setzt sich die vergleichsweise weiche Kopfdichtung, standardmäßig ein Papier-Blechverbund,unter der Schraubenvorspannung plus der Zusatzkraft aus der Differenz der Wärmedehnungen des Aluminum-Zylinderblocks und der Stahlstehbolzen.
Diese Setzvorgänge bewirken im Hundertstel-mm-Bereich eine Verkürzung der insgesamt verspannten Bauteillänge die zeitlich aber nicht enlang der aufgebrachten Anzugsmomente erfolgt. Weil außerdem die Wärmedehnung erst danach, beim Betrieb des Motors auftritt, reduziert sich damit die ursprünglich bei der Montage eingebrachte Vorspannung der Verschraubung und damit auch die Anpresskraft in den Dichtflächen was längerfristig zu Undichtheiten, speziell der Kopfdichtung, führen kann. Und genau dieser Vorspannungsverlust wird dann durch das Nachziehen oder Lösen und nochmaliges Anziehen der Verschraubung korrigiert.
Weil, das nur nebenbei, die Kopfdichtung zu diesem 'Setzverlust' maßlich den Hauptanteil beisteuert kann das Nachziehen bei Verwendung einer Kupfer-anstatt einer 'Papier'kopfdichtung üblicherweis entfallen.
Aber mich hat jetzt überrascht daß ich dazu nirgends eine Angabe finde obwohl ich sicher weiß, daß das bei meiner B beim ersten KD gemacht wurde. Bei anderen Marken gibts dazu offensichtlich Vorgaben
https://www.gs-forum.eu/threads/zylinde ... el.135861/
Gruß
Martin