Hallo Carsten,
diese Anlasser, nicht nur zwei sondern drei an der Zahl, haben mich jetzt eine ganze Zeit aus der Ecke der Werkbank vorwurfsvoll angekuckt, also hab ich mich Ende letzter Woche noch mal drangesetzt. Und dabei wieder mal ganz viel über Strom gelernt.
Zwei Anlasser mit hochohmigen (~ 4 MegOhm) Nebenschluß zwischen der Statorwicklung und dem Gehäuse haben sich entschlossen sofort wieder zu funktionieren nachdem ichs mit einer anderen Batterie versucht habe. Natürlich hatt ich sie beide vorher komplett zerlegt. Aber das war auch kein Fehler dabei mal die Mechanik zu pflegen.
Das mit der Batterie hab ich aber erst gemerkt als ich die Ursache für den real gemessenen Nebenschlußwiderstand gefunden hatte. Wenn der Kandidat aus Faulheit mit Prüfspitzen anstatt den Prüfklemmen (die er hätte erst mal suchen müssen) misst misst er Mist. Wenn, ja wenn er dabei die Prüfsspitzen mit seinen Wurstfingern an die Meßstellen andrückt misst er seinen Körperwiderstand zwischen dem Zeigefinger der rechten und dem der linken Hand. irgendwas zwischen 4 und 6 Megohm, je nachdem wie stark er drückt und, nehm ich zumindest an, dabei schwitzt.
Ok, damit war das auch klar
Stolz bin ich daß ich den dritten Anlasser auch wieder zum Funktionieren gebracht hab. Der war nämlich, vermutlich durch Hochdruckreinigereinsatz, abgesoffen wobei sich die Isolierung der Statorwicklung aufgelöst hatte. Und lag jetzt schon ein paar Jahre genau so, halb zerlegt, im Regal, zu schade zum Wegschmeissen aber von selbst besser wurd er dabei auch nicht.
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Hab ich jetzt, zwar nicht besonders schön aber äußerst zärtlich, mit Gewebeband neu eingewickelt. Das hat zwar an meinen Fingern mehr geklebt als zwischen den Gewebebandlagen. Aber trotzdem, er geht wieder!!!!!!
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Die Rechteckringe mit denen die Anlasser auf der elektrischen Seite abgedichtet waren musst ich mangels passendem Ersatz durch dünne O-Ringe ersetzen. Aber ich bin optimistisch daß das Sanitärsilikon aus dem Baumarkt hier seinen Dienst tut.
Ja, und dann hab ich heut noch was über Strom oder besser über Batterien gelernt.
Gestern hab ich bei Traumsonne die Enduro rausgestellt, mich umgezogen und wollt ne Runde fahren. Weil die keinen Anlasser mehr hat lass ich sie hier am Haus, anstatt sie anzutreten, normalerweis den Hang runterlaufen, schalt dabei die Zündung ein, leg den dritten Gang ein und lass dann nach ca. 40m bei 8% Gefälle die Kupplung kommen.
Hab ich gestern glücklicherweis nicht gemacht. Die da wieder hochzuschieben ist nämlich richtig bitter und als ich, dieses mal vor der Garage, die Zündung eingeschaltet hab hat die Elektrik keinen Mucks gemacht.
Bin ich mit der TX gefahren. Knappe 70 km bei strahlender Sonne, ganz entspannt und superschön!
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Und habs heut nochmal probiert, Zündung an, Kontrollampe Öldruck (Leuchtdiode) geht an - oder auch nicht. Grad wie sie Lust hat.
Jetzt hab ich wegen der TÜV-Reklamation Massefehler über den Winter bei der Enduro ein wenig mit Relais für das Hauptlicht rumgebastelt, dabei auch den Kabelbaum leicht verändert und hier ein Käbelchen gekürzt, dort eins oder zwei neu und anders verlegt und ein Drittes und Viertes neu verlötet. Also jede Menge Fehlermöglichkeiten.
Und als ich die dann gegen Abend alle ohne Ergebnis durchgecheckt hatte hab ichs auch hier mit einer anderen Batterie ... muß ich weitersprechen?
Gruß
Martin