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Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Mo 23. Jan 2023, 09:19
von ausreiter
Moin Carsten und Znn,

Danke.

@ Znn, Benzin ist auch hier meistens genommen. ;) Ich wollte auch etwas Farbliche Abhebung...

@ Carsten, und hier die Werte meiner Aktion. ( 52+430 ) ÷ 52 = 9,26 : 1 das wäre mein Verdichtungsverhältnis.
Jetzt hab ich zusätzlich noch die Fußdichtung 0,5 mm dick durch eine Silikondichtung <0,2 mm ersetzt. Ich könnte mir vorstellen
dadurch den obigen Wert noch etwas verbessert zu haben. Kann man sicherlich auch errechnen...schätzungsweise etwas zusätzlich :cool:

Verdichtung auf 9,5: 1 wäre sicherlich ein guter Sprung in die Richtung mehr Power für die Kwack. Orginale 750er hat ja 8,7 : 1, Top

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Sa 11. Feb 2023, 21:23
von ausreiter
Hallo Twinfreunde,

Tuning bringt nicht immer nur Fortschritte, nein es gibt auch mal Rückschläge.

Deswegen will ich folgendes erzählen.
20230201_174437.jpg
Nachdem ich vor einiger Zeit den Tuningmotor wieder mit der Kwack verheiratet habe, wollte ich natürlich Zug um Zug alles ergänzen,
was ich zum Einbau in den Rahmen erst mal weg gelassen hatte. Also die NW eingefädelt und die Standart Steuerzeiten eingestellt.
Die Lagerböcke, passend zum Zyl.kopf, aufgeschraubt, Handfest. Die Steuerkette angespannt, 3/4 Spannung.
Und den Motor mit 17er Schlüssel am KWxstumpf, Zündungsseitig, gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Dann bei jeder Umdrehung ein Geräusch...
...immer wenn der Nocken des Auslassventils sein Ventil vollständig geschlossen hat geht der Kolben in den OT. In dem Moment das Geräusch,
ein leichtes, dumpfes Klock.

Wie wenn Metall auf Metall stösst. Überprüfung des Ventiltriebs, zunächst vermutet, der Steuerkettenspanner, brachte keinen Fehler zutage.
Heute dann nochmal im Zusammengebautem Zustand mit drehen des Motors, ganz vorsichtig und langsam, die Kolben als Urheber des
Geräusches ausgemacht.
Einfach den Punkt des Klock's immer wieder durch leichtes hin und her drehen abgehört. Durch die Kerzenbohrung, hab ich dann mit einem
eingeführten Metalstift deutlich eine Bewegung genau zum Zeitpunkt des Klocks ertastet.
Da es genau Oberer Totpunkt war, was ich da erfühlte, kahm mir die Erkenntnis, Kolben stossen an, am Brennraum, nicht am Ventil, den das ist bereits zu.

Bei jeder Umdrehung, der OT bedingt den Kontakt-Kolben und Brennraum/Zyl.kopf . Soweit meine Überlegung...

Ich denke das weglassen der Zyl.fußdichtung ist die Ursache. Werde dann mal eine einbauen...Versuch wars wert.
20230211_161600.jpg

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Mo 13. Feb 2023, 09:15
von martin s aus b
Hallo Peter,

Beleg zur Engstellensuche einen oder beide Kolben mit Knet (Plastilin) und dreh dann noch Mal durch. Damit siehst Du den Umfang der tatsächlichen Engstelle.

Wenn die Kolben am breiteren Rand im Zylinderkopf leicht antatschen ist der knappe Millimeter, den die Fussdichtung bringt, im Betrieb eher knapp

Bin auf weitere Neuheiten gespannt

Martin

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Di 14. Feb 2023, 13:10
von ausreiter
Hi Martin,
danke fürs mitdenken.
Und du hast ja Recht, das mit der Knete hab ich aber für überflüssig gehalten. Es war ja offensichtlich das der Kolben angedockt ist.
Dennoch könnte nach dem erneuten Zusammenbau diese Prüfung mal erfolgen. Ok, die Fußdichtung ist nur max. 1mm, das könnte jedoch schon
reichen :rolleyes:
Versuch macht kluch, deswegen werd ich mal beim Montieren nur Kolben im OT und Kopf auflegen, event. mit 4 Schrauben fixieren und
vorsichtig über den OT drehen, um zu sehen ob immer noch ein Kontakt stattfindet. Da könnte dann beim 2. Versuch mit Knetgummi geprüft
werden.
Es würde dabei ja reichen, wenn die Knete als kl. Wurst um den Feuersteg gelegt würde. Auf den Kolbenboden versteht sich. Der Kolben,
denke ich, sollte kurz vor OT stehen, um die Knetewurst besser einlegen zu können.

Und dann auf OT drehen und darüber hinaus...oder was meinst Du?

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Di 14. Feb 2023, 15:04
von martin s aus b
Hallo Peter,

genau so.

Bei meinen Big Bore Kolben geht der gut 3 mm breite Ring von ursprünglich 78 mm Bohrung auf neu 84.5 mm, ausgehend vom originalen Kolbenboden, 'eben' raus. Wenn der bei Dir möglicherweis schräg rausläuft könnts an der Stelle auch richtig eng werden. Weil sich das ganze System ja bei hohen Drehzahlen im oberen Totpunkt durch das Abbremsen der Kolben-und Pleuelmasse auch noch #streckt# würd ich statisch, dh. beim Durchdrehen von Hand, schon den einen Millimeter Abstand zum Brennraumboden im Zylinderkopf einhalten. Na gut, 0,7 ... 0,8 gehn sicher auch aber drunter könnts eng werden.

Und was sich da tatsächlich abspielt siehst Du mit Plastilin sehr schön. Du kannsts ja zuerst auch mal ohne die Fußdichtung versuchen. Und dabei gleich auch die Ventiltaschen mit ausmessen, wenn Du an den Steuerzeiten drehst verändert sich ja da der Abstand zwischen Ventil unf Kolben auch .

Viel Spaß beim Schrauben!

Martin

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Di 14. Feb 2023, 16:50
von bikeorslk
Moin,

interessant.
Was mich noch beim Lesen umtreibt ist die Frage, wie sich das ganze System thermisch verhält.
Welche Längenausdehnung haben Kolben, Zylinder, Ventile und Pleuel im Betrieb? Reicht die Ausdehnung des Zylinders, die sich summierenden Längen von Pleuel, eines Teils der Kolbens (oberhalb des Pleuelauges) und Ventilen (geöffnet wirkt sich die Längsausdehnung des Schafts ja nach unten aus) zu kompensieren?
Wäre richtig doof, wenn es erst knallt, wenn der Motor richtig heiß ist.

Bye

Carsten

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Di 14. Feb 2023, 23:25
von Michael
Hi Peter,
das Thema kommt mir so bekannt vor, da war doch was ;)
Ich habe mal einen Link zu meiner Motorengeschichte rausgesucht, wo genau das Thema "Quetschkante" behandelt wird:
viewtopic.php?t=1921&hilit=big+bore&start=129
Weiter viel Erfolg!
LG, Michael

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Fr 17. Feb 2023, 17:07
von ausreiter
Hi ,

nachdem mir so nett angeraten wurde und auch Wilfried eurer Meinung ist, hab ich den Kneteversuch gemacht.
20230217_153429.jpg
20230217_153349.jpg
Nachdem herausnehmen der "Würstchen" konnte ich den Abstand zur Quetschkante messen. Fast 1mm sagt die Standartlehre. Das hab
ich ja als Fussdichtung untergelegt.
20230217_154920.jpg
20230217_155036.jpg
Somit bin ich glaub ich die Sorge los. Selbst bei Vollgas und Streckung des Materials bleibt genug Luft wenn statisch schon rd. 1mm Abstand herrscht.

Die Kügelchen hab ich in die Ventiltasche gelegt, an die tiefste Stelle um den Platz zu Ventil zu erkennen. Die Kügelchen sind nicht in Kontakt
mit den Ventilen gewesen.

Zum besseren Verständnis: Der Kopf wurde nur aufgelegt, mit der Kopfdichtung und dem Knetgummi und dann mit vorgeschr.Drehmoment
angezogen. Die Kolben standen kurz vorm OT und wurden vom mir 2x kurz über den Kompressionspunkt hinund her gedreht. Keine volle Umdrehung.

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Mo 6. Mär 2023, 22:04
von ausreiter
Hallo,

hier ist ein weiterer Eintrag fällig weil,

der Motor ist wieder mit dem Rahmen verheiratet!
20230306_203704.jpg
Jetzt steht die Twin da rum und wartet das jemand mit einer Startmaschine vorbei kommt :P , mit dem Kicker hab ich z.Z. keine Chance :(
soviel Kompression mit den neuen Kolben und staubtrockene Ansaugwege stehen einem schwungvollen Ankicken erstmal im Weg.

Das Wetter läßt ja sowieso noch keine Einlauffahrten zu. Laufen hören würde ich den Motor aber schon gerne mal :P :P .

Ok, am WE hab ich tatsächlich so eine Startmaschine zur Verfügung, man hat ja Kumpels, und dann werd der Motor schon starten.
Wenn nicht...hauahaua, dann :mad: und alles auf Anfang.

Re: Leistungstuning - Was geht

Verfasst: Mi 8. Mär 2023, 23:20
von Michael
Hi Peter,
mein Lieber,

so eine Startmaschine ist ein gewalttätiges Ding, haben wir schon diverse Male gesehen, also vorsichtig sein ;)

Ich grübele schon lange, und habe beim überlegen gerade herausgefunden, wie man eine Twin auf einer Startmaschine starten kann.
Das originale Getriebe hat ja einen Sperrmechanismus (zwei Kugeln), so das man bei stehendem Hinterrad = stehende Abtriebswelle im Getriebe, nur den ersten Gang oder den Leerlauf einlegen kann.

Also rauf auf die Startmaschine, Leerlauf, Hinterrad konstant von der Maschine drehen lassen, zweiten Gang einlegen (oder höher), und schlagartig einkuppeln, verbunden mit einem Sprung/Satz auf die Sitzbank, um spontan Last auf das Hinterrad zu bekommen und den Motor zu drehen.

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Meine bisherige Idee ist viel zu aufwändig, möchte sie aber zur Erheiterung behalten ;)
Evtl. klappt es mit anschieben.
Nein, nicht zum Motorstart, sondern um Schwung ins Getriebe zu bekommen und den zweiten Gang einzulegen.
Diese Übung geht auch ohne Zündung.
Den zweiten Gang oder höhere Gänge bekommt man erst eingelegt, wenn sich das Hinterrad, respektive die Abtriebswelle, zügig dreht.
Das Mopped anschieben, im Laufschritt nebenher reicht vom Tempo und aufspringen, kuppeln, zweiten Gang rein, kurz einkuppeln, dann sitzt der Gang sicher, gibt aber einen ordentlichen Ruck, anhalten.

Dann mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung rauf auf die Startmaschine und - BRUUMMM.
Das wünsche ich Dir!

Man kann dann auch bei stehendem Getriebe die höheren Gänge einlegen, halt mit einkuppeln und hin- und herschieben, bis es klickt, dann weiter hoch oder wieder runter. Biste aus versehen in den Leerlauf (Neutral) gekommen, kommste nicht wieder in den zweiten Gang (siehe oben).
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Ist dein Kumpel schwerer als du, evtl. muss er den Job übernehmen, um keinen Schlupf am Rad zu haben.

Hast du einen funktionierenden Not-Aus-Schalter an der Kwack?
Kann sehr hilfreich sein, um einen unerwartet schnell hochdrehenden Motor sofort abstellen zu können ;)
Funktioniert der Drehzahlbegrenzer deiner Sachsezündung? Kannst ja zusätzlich die frühere Abregeldrehzahl wählen.

Liebe Grüße,
Michael