LED-Hauptscheinwerfer

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martin s aus b
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LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von martin s aus b »

Ich hab die Twin hingeschmissen und Fahrer und Frontscheinwerfer sind ein wenig angeschlagen. Das wär vielleicht der richtige Moment um auf einen LED-Scheinwerfer umzubauen. Hat das irgendjemand schon ausprobiert, was ist zu beachten, gibts irgendwelche Erfahrungen, Hinweise, ....?

Martin
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Bruder Lustich
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Martin,

klingt nicht so gut. Anscheinend ist dir und der Twin nix Gravierenderes passiert. Glück im Unglück, Gott sei Dank.

Umbau auf LED-Scheinwerfer fällt mir nur Michael 2013 ein. Aber das waren H3, waren wohl heller als die Alten, hatte die Scheinwerfer nur kurz verbaut. https://www.z750twin.de/treffen_2013.htm Gleich am Anfang.
Speziell LED, wie immer brauchen die ein E-Zeichen, Prüfnummer, halt den ganzen Aufwand. Ob es für die Twin überhaupt welche gibt, die zulässig sind, ich hab hier meine Zweifel.
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

Viele Grüße

Gerd
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bikeorslk
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von bikeorslk »

Moin Martin,

hoffe, du bist reparabel...klingt aber so.

Bei Tante Louise gab es mal einen LED-Einsatz, wohl sogar mit E zeichen und TÜV-Segen und im passenden Format.

Sehr teuer (ca270€, meine ich mich zu erinnern) und er sah einfach grottig aus: 5 (glaub ich) Reflektoren in einer schwarzen Kunststoffscheibe hinter der klaren Frontscheibe. Passt vllt. an ein "böses" Bike, aber irgendwie nicht zur Twin.

Vielleicht gibt's ja schon Schöneres...

Bye

Carsten
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Michael
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von Michael »

Servus Martin,
gute Besserung !

Es gibt mittlerweile LED-Scheinwerfer, die zweigeteilt in einem Gehäuse bzw. Reflektor sind.
Schaut soweit ganz gut aus ;)
Umgebaut habe ich das selber noch nicht, die Preise von bis zu 700,- Euro schrecken mich doch ab.
E-Prüfzeichen haben alle Angebote von seriösen Anbietern, ich sehe nicht mal eine Eintragungspflicht, dank Prüfzeichen.

Was gibt es zu beachten?
- Wie immer bei LEDs, die Polung der Anschlüsse.
- Ist ein Standlicht enthalten ?
- Funktioniert die Fernlichtkontrolleuchte noch mit LED-Scheinwerfer ?
- Symmetrische oder asymmetrische (rechter Fahrbahnrand besser ausgeleuchtet) Ausleuchtung des Abblendlichts ?
- Lohnt die Investition in das teure Kurvenfahrlicht ?

Wenn, dann würde ich einen Einsatz in dieser Art probieren und vorher mal nach Testberichten suchen ;)
https://www.ebay.de/itm/HIGHSIDER-LED-H ... SwNTheC5i1

LG, Michael
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
Allzeit Gute Fahrt!
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bikeorslk
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

nun geht's ja ins Eingemachte.

Dann solltest du dich zunächst fragen, wozu du eigentlich LED-Licht haben möchtest:

1. Weils cool aussieht? Wohl eher nicht, wie ich dich so einschätze
2. Weil du bei Nacht besser sehen willst? Als Vielreisender ein gutes Argument, besonders in stockfinsteren Pyrenäen- Karpaten- Tatra- Ural- Himalaya-Tunneln Wie oft kommt das vor? Und gegen schlechtes Sehen kann man selber was tun: Langsamer fahren
3. Um besser gesehen zu werden? Ich denke, das ist das gewichtigste Argument.

Damit sind wir bei den Daten.

Dein Originalscheinwerfer ist ein Parabolspiegel mit einer recht guten Lichtverteilung, sowohl für Abbl-L wie für FL, braucht aber eine Lichtquelle, die möglichst punktförmig und rundum abstrahlt. Die Glühwendel ist da nur ein Kompromiss, wegen ihrer Längsausdehnung erzeugt sie einen "matschigen" Rand und nicht gleichmäßige Ausleuchtung in der Fläche. Die Xenonlampe ist schon deswegen besser, sie erzeugt einen sehr kurzen Plasmabogen, der dem Punkt deutlich näher kommt.

Eine LED ist ein Flächenstrahler, der maximal im Halbraum, real in max. 130° Abstrahlwinkel Licht erzeugt. Mit anderer LED-Optik lassen sich auch deutlich engere Öffnungswinkel erzeugen. Das ist alles prima, wenn man den Scheinwerfer passend zum Leuchtmittel konstruiert >> Halogen und Xenon können mit Parabolspiegel gut umgehen, die LED nicht. Produkte, wo eine LED von einem flachen Parabol umschlossen sind, werden nie eine genauso gute Ausleuchtung erzielen (anders bei sehr langen Parabolen, z.B. in LED-Taschenlampen: Da wird das meiste Licht vor der LED "eingefangen" und gerichtet. Aber du wolltest ja vermutlich keine Lichtkanone spazierenfahren?). Um also LED als Kfz-Beleuchtung nutzen zu können, bedarf es eines schlaueren Designs: entweder mittels Linsen (Ellipsoid-Scheinwerfer, ähnlich den BMWs der Achtziger) oder frei geformter Reflektoren, wie sie bei Audi zuerst eingeführt wurden. Da früher die Leistung der einzelnen LED nicht ausgereicht hat, gab es auch Konstruktionen mit LED-Arrays, oft mit vielen kleinen Parabolen. Das hat sich aber mit den in Summe kostengünstigeren High-Power-LED erledigt.

Der von Michael vorgeschlagene Highsider macht dahingehend einen fortschrittlichen Eindruck - die LEDs strahlen nach hinten in den Reflektor (umgekehrtes Spiegelteleskop), der offensichtlich auch durchdesigned ist >> Lichtverteilung ist vermutlich ok.

AAABER: Schau genau:
"Rotes Kabel = Abblendlicht (+), Stromaufnahme: bei 12 Volt 18 Watt ca. 1132 Lumen.
Weißes Kabel = Fernlicht (+), Stromaufnahme: bei 12 Volt 30 Watt ca. 1770 Lumen".

Das sind Werte, die nur 10% - 15% über denen der Osram Nightbreaker H4 Lampe liegen (die die Werte, wenn du Glück hast sogar erreichen, siehe Toleranz):

Lichtstrom: 1650/1000 lm
Lichtstrom-Toleranz ±12 / ±15 % Quelle Osram

Bei einer Toleranz des Auges bezüglich Lichtempfindlichkeit >10% kein echter Zugewinn.

Zum Vergleich: Ein Xenon-Brenner wartet mit 3200lm auf, die Original-KFZ-LED-Scheinwerfer liefern meist noch mehr.

Da das Gesehen-Werden nicht von der Lichtmenge( in lm, also allen Photonen, die da irgendwie rauskommen), sondern von der Größe und der Leuchtdichte (cd/m²) des Scheinwerfers abhängt, kannst du mit guter Bündelung (= Lichtstärke, also lm pro Raumwinkel, lm/sr = cd) deine Erkennbarkeit viel einfacher erhöhen: Fahre bei Tage (zumindest bei Sonnenlicht) mit Fernlicht! Der eine oder andere wird dich anblinken und erlaubt ist es auch nicht, aber wirklich blenden tust du einen Entgegenkommer am hellichten Tag nicht. Der Dreck heiligt bekanntermaßen den Kittel (oder irgendwie so...)

Ich würde für den Highsider jedenfalls keine 0,25 Kiloeuro ausgeben.

Bye

Carsten
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martin s aus b
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von martin s aus b »

Hallo Carsten,

die Fragestellung 'wozu' ist richtig, die Antwort lautet(te) aber b) plus ich brauche einen neuen Scheinwerfer weil der alte im Eimer ist. Ich hatte mir tatsächlich versprochen bei Nacht besser zu sehen. Wobei, zum 'besser sehen', wenn ich ehrlich bin fahre ich jetzt ja bei Nacht oder bei Tag im Tunnel nicht so furchtbar viel. Und im Tunnel kann ich auch statt 'mehr Licht' die Sonnenbrille über die Nase schieben, dann wirds gleich heller.

Meine eigene Erfahrung, allerdings mit dem Pkw, ich hab ja die letzten knapp 20 Jahre ca 20 Firmenwagen gefahren und dabei den Wandel vom H4 zunächst zu den Xenon- und jetzt zu den LED-Scheinwerfern mitgenommen, ist tatsächlich daß die Xenon klasse waren, die Lichtausbeute der LEDs jetzt aber nicht so herausragend ist.

Über das 'Trabant-Forum' https://www.bayrischer-trabant-club.de/ ... php?t=1373 bin ich auf die truck-lite 7" -Scheinwerfer gestoßen https://www.nakatanenga.de/beleuchtung/ ... heinwerfer

Hat sich nicht so schlecht angehört. Allerdings auch wieder relativ, der Jeep, hatten wir ja auch im Versuchsfuhrpark, hat ein recht schwaches Licht.

Zu dem Zeitpunkt war ich noch der Meinung daß ich einen neuen Scheinwerfer brauche was die '0,25 Kiloeuro' etwas relativiert hätte. Bei nährer Betrachtung und nach Entfernung von viel Gras und Wiesendreck hat sich jetzt rausgestellt daß der unbeschädigte Chromring 'nur' aus dem leicht angebeulten Topf 'gesprungen' ist weil das ganze System zwischen Chromring und ebenfalls unbeschädigtem H4-Einsatz bei der Landung eine große Ladung Dreck aufgesammelt hat. Lässt sich wieder hindengeln, bleibt original und erhöht maximal die Patina.

Damit bleibt die Frage nach mehr Licht. Und da hab ich aus Deinen Ausführungen, was mir so gar nicht bewusst war, gelernt daß es offensichtlich auch bei den H4-Lampen deutliche Unterschiede in der Lichausbeute gibt und meine langlebigen Birnen aus dem letzten Jahrtausend vielleicht nicht mehr so 'best of class' sind. Also bleibt der alte Scheinwerfer dran und ich probier statt der 25 jahre alten H4-Birne mal die Osram Nightbreaker. Und wenn das bei der B hilft bekommt der erbärmliche (Suzuki-)Rechteckscheinwerfer der GS auch gleich eine.

Danke und Gruß

Martin
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bikeorslk
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von bikeorslk »

Moin Martin,

Ich habe ja 18 Jahre lang den SLK R170 vor MOPF gehabt und der hatte wirklich schlechtes Licht: zwei H7 in einem Scheinwerfergehäuse (ich habe bis heute nicht begriffen, warum da keine H4 drin war, mehr Fläche möglich, längere Lebensdauer, aber es war wohl en vogue, die H7 zu verbauen).

Als dann die ersten H7 mit erhöhter Leistung rauskamen, war ich ziemlich skeptisch und habe mir vorm Einbau aus der Firma ein Luxmeter mitgebracht (vergiss etwaige Apps!)
und in der Garage ein Messfeld markiert, den kleinen Blauen reingefahren, gemessen und dann erst getauscht. So hatte ich einen direkten Vergleich.

Hier die Ergebnisse, übrigens bereits 2007, schon da gab es die Nightbreaker ;-)
H7 Vergleich.PNG
Interessant: Nach 4 Jahren hatte die Philips (links) offensichtlich schon nachgelassen (unter der Annahme, dass Philips und Osram etwa gleiche Startwerte haben) Es ist also wie mit der Kupplung - schleichender Verlust der Leistung.

Die unten rechts angegebenen Farborte zeigen, dass die Nightbreaker auch ein wenig "blauer" leuchten - eine Folge der höheren Wendeltemperatur.

Die allerdings sorgt auch für eine kürzere statistische Lebensdauer. Tatsächlich halten die Standardlampen ja inzwischen fast ein Autoleben lang, die Nightbreaker hielt im Benz so 2-3 Jahre, die Philips war wohl ein Ausrutscher nach oben - halt Statistik dahinter.

Die H4 ist noch ein bisschen besser als die H7, weil der Halogenzyklus mit mehr Gasvolumen abläuft und etwas weniger Ablagerungen am Glas entstehen. Ich habe in allen Motorrädern die Nightbreaker drin. Deine Feststellung, dass Xenon besser als LED ist, kann ich nicht teilen. Ich habe täglich den direkten Vergleich: Der R172, Bj 2012, hat Xenon, der derzeitige Firmenwagen (GLC) hat das Intelligent Light System, das ich nicht mehr missen möchte. Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung, Helligkeit und Lichtverteilung sind m.E. kaum zu toppen (Laser-Fernlicht lassen wir mal aus der Betrachtung). Zugegeben, auch Xenon-Brenner altern, der Vergleich ist also nicht ganz korrekt.

Unabhängig davon hatte ich - auch schon 8 Jahre her - mal eine Vergleichsmessung Xenon (GLK, Bj 2012, war damals also neu) gegen Audi A6 mit den ersten Matrix-LED gemacht, leider aber nicht so schick dokumentiert. Damals waren im HotSpot etwa 30% mehr beim LED-Licht verfügbar


H4 wird die LED nie erreichen, aber solange die Umrüstsätze so teuer sind... Ganz nebenbei könnte die Halogenlampe am Moped bald sogar einen anderen Vorteil haben:
Wenn erstmal alle Autos mit Xe oder LED unterwegs sind, ist das "gelbe" Licht der Halogen ein gutes Erkennungszeichen für die Bikes, und somit sogar sicherheitsrelevant ;)


Ergänzung:

Der in Martins Post verlinkte Trucklite-Scheinwerfer "glänzt" leider mit Abwesenheit von lichttechnischen Daten und ist somit irgendwie nicht vergleichbar, ohne ihn zu erwerben. Komisch finde ich aber schon die Aussage 32/39W und ein paar Zeilen darunter "bei 12,8V 1,8A/3,2A" Das rechnet sich für mich zu 23 / 41 Watt...

Bye

Carsten
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martin s aus b
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von martin s aus b »

Hallo Carsten,

Schön zu sehen daß Du hier sachverständige Ansagen machst die sogar ich als Mechaniker verstehe. Unser gemeinsamer Freund Arnd hat mir jetzt noch die NIGHTEYE H4 50W 8000LM LED Headlight Birne als Alternative genannt. 6000K Licht + Handschuhe :( was auch immer das zu bedeuten hat, die haben sich ja vielleicht bei der Übersetzung aus dem Chinesischen ins Deutsche eingeschlichen.

https://www.ebay.de/itm/153750613509

Was hältst Du technisch davon - mal abgesehen davon, daß die Verwendung in Deutschland nicht zulässig ist. Unter 'contact us' gibts mehr technische Daten. Wieso dort? Hängt vielleicht mit den Handschuhen zusammen.

Gruß

Martin
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Bruder Lustich
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo,

Theorie und Praxis lassen grüßen.

Carsten, deine Messergebnisse bestätigen meine Praxiserfahrungen.
Wie gesagt, meine Erfahrungen mit momentan drei Autos, mit jeweils unterschiedlichen Lampenbestückungen.

Erst mal kurz bemerkt, vor ca. 30-40 Jahren gab es mal zwei Zeitungsartikel, die sich in der Praxis bewahrheitet haben.

1) die runde Form (bzw. Reflektors) einer Lampe ist wesentlich besser, hat wesentlich bessere Ausleuchtung der Straße zur Folge, als eine eckige oder asymetrische Form des Reflektors, bei sonst gleichen Bestandteilen des Scheinwerfers.

2) Die verwendeten Glühbirnen haben alle nur eine begrenzte -sinnvolle- Lebensdauer!
Vor allem wenn man das unter dem Verschleißgesichtspunkt betrachtet. In dem Artikel wurde von einem messbaren Lichtverlust ab 20 Std. Betriebsdauer bei einer H4-Birne gesprochen. Egal ob Osram oder Phillips. Beide wurden damals getestet.

Dass die H4 nachlässt kann ich bestätigen. Dass eine runde Scheinwerferform besseres Licht bringt auch.
Habe von 1993 bis 2015 einen Omega als Familienkutsche gefahren. Beide Omegas, eine Lichtausbeute unter Aller, bis ich dann mal 2012 (?) Osram "nightbreaker" (+30%) fürs Abblendlicht verbaut habe. Fernlicht war, glaube, H7 oder H1, brauchte ich eigentlich nie wechseln und war gut.
Das Abblendlicht (Lichtausbeute) hat sich gefühlt verdoppelt.
Leider hat man einen Verschleiß feststellen können. Also, jedes Jahr 1x neue Birnen, 2x wäre besser gewesen.

Trotzdem kam das Licht nicht an das der beiden Golf heran. Der 3er GT mit serienmäßiger H4 Bestückung oder dem GTI mit H1-Doppelscheinwerfer. Beide aber mit, anscheinend relevanten, runden Reflektoren im Scheinwerfergehäuse. Das Licht ist wirklich gut.

Dass man Nachts sich eine gute Sicht wünscht ist verständlich. Jedoch sollte der Gegenverkehr möglichst nicht geblendet werden.
Das ist m. E. hier die Krux.

Mittlerweile hat man LED-Lampen. Es gibt zwei Systeme, einmal mit Linse, wie beim Xenonlicht, und einmal mit Reflektor, die LED strahlt also erst nach hinten und wird dann über einen Reflektor (wie Golf 4 aber da aber mit H4) nach vorn auf die Fahrbahn geworfen.
Es wurde mittlerweile festgestellt, das das mit Linse blendet, das mit Reflektor nicht.

Über die Lebensdauer von LED-Lampen kann ich keine Angaben machen. Über die Lichtausbeute auch nicht , aber die Glühbirnen zu Hause lassen auch nach einiger Zeit nach.
Ob es bei den Autolampen auch so Ist????
Glaube nicht, dass hier andere LEDs zum Einsatz kommen.

Zur Fertigung der H4-Glübirnen mit den +Prozenten. In dem Bereich der STVO war bislang eine Beschränkung gültig. Habe mich daher immer an den Bereichen von Osram orientiert, also 30%. Das sind die Lumen, die Helligkeit die die Birne produziert.
Aber, je höher der Plus-Wert, desto geringer die Lebensdauer der Birne!
Bei den "Nightbreakern" von Osram gab es sogar eine fürs Moped, allerdings nur mit 110%. Anscheinend wegen der Vibrationen???

Ich habe eine Nightbreaker (+30%) im "Eselchen" ´, allerdings auch Ersatz dabei.

Es gibt also wegen der Helligkeit gesetzliche Vorschriften, selbst will man ja auch nicht geblendet werden und trotzdem gute Sicht haben, eine Gratwanderung.
Bleibt nur ausprobieren. Wie empfinde ich es ausreichend.

Ach, und Handschuhe gibt's anscheinend, weil, und das war schon immer so, man soll ja nicht so eine Glühbirne mit seinen fettigen Fingern begrabschen, gleich mit dazu!!! Alte Weisheit, gekonnt in € umgesetzt, oder glaubt jemand die wären umeinsonst?!?!

Viele Grüße

Gerd
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Re: LED-Hauptscheinwerfer

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

ich muss nochmal was sagen - vielleicht nervig, aber zumindest eine Korrektur muss ich loswerden:

ich hab Quatsch erzählt - die H7 liefert tatsächlich mehr Lichtstrom als die H4 - und zwar genau wegen des kleineren und damit heißeren Glaskolbens. Asche auf mein Haupt, hätte mir nicht passieren dürfen. Die SLK-Scheinwerfer waren trotzdem Sch…

Und nun zu dir :idee: , Gerd:
Bruder Lustich hat geschrieben: Mi 3. Jun 2020, 01:25
1) die runde Form (bzw. Reflektors) einer Lampe ist wesentlich besser, hat wesentlich bessere Ausleuchtung der Straße zur Folge, als eine eckige oder asymetrische Form des Reflektors, bei sonst gleichen Bestandteilen des Scheinwerfers.
Das kann man so allgemeingültig nicht stehen lassen. Die Lichtausbeute auf der Straße hängt einerseits vom Leuchtmittel ab, andererseits natürlich von der Geometrie des Reflektors und seiner Lage zur Wendel. Dabei geht ganz erheblich mit ein, welche Fläche zur Reflektion zur Verfügung steht, denn genau die ist es, die den Streulichtanteil, der unnütz irgendwohin geht, begrenzt. Ein parabolischer Rechteckscheinwerfer kann daher bei gleicher Lichtquelle sehr wohl eine bessere Ausleuchtung bewirken.
Darüber hinaus sind Klarglaslösungen mit frei geformten Reflektoren fast immer den Glaslösungen mit mehr oder weniger gut ausgeprägten Streuprismen überlegen - unabhängig von der äußeren Kontur.

Dein Omega hatte vielleicht schon Kunststoff"gläser". Die haben sich früher (auch heute noch in südlichen Ländern) durch UV-Strahlung gelblich eingetrübt, besonders "Laternenparker" leiden darunter. Heute besser, weil das Polycarbonat inzwischen UV-geschützt dotiert und zudem mit einem Klarlack überzogen ist. Freiformscheinwerfer sind allerdings auch nicht trivial zu konstruieren und bergen mehr Design-Tücken als profane Rundscheinwerfer. Mag sein, dass auch da ein Mangel war.
Bruder Lustich hat geschrieben: Mi 3. Jun 2020, 01:25 Mittlerweile hat man LED-Lampen. Es gibt zwei Systeme, einmal mit Linse, wie beim Xenonlicht, und einmal mit Reflektor, die LED strahlt also erst nach hinten und wird dann über einen Reflektor (wie Golf 4 aber da aber mit H4) nach vorn auf die Fahrbahn geworfen.
Es wurde mittlerweile festgestellt, das das mit Linse blendet, das mit Reflektor nicht.

Auch hier nicht ganz einverstanden. Es gibt, wie ich schon im vorigen Post sagte, auch LED-Matrix-Leuchten mit vorwärts oder abwärts eingebauten LED, die entweder mit kleinen Parabol- oder mit löffelartigen 90° Spiegeln versehen sind.

Die pauschale Aussage "Linse blendet, Reflektor nicht" gilt ebenfalls nicht. Die Blendung ist eine Folge der Leuchtdichte des Lichtaustritts in Richtung des Betrachters. Bei gleichem Leuchtmittel hat ein kleinerer Austritt eine höhere Leuchtdichte in Achsenrichtung - das stimmt. Ein gut konstruiertes Linsensystem mit sauberen Hell-Dunkelgrenzen allerdings blendet einen Entgegenkommer auf einer anderen Spur weniger als ein Reflektor, weil dieser immer Streulicht erzeugt (Ausnahme LED-System mit rückwärts zeigender LED, da kann man es verhindern) begrenzendes Linsensystem
Bruder Lustich hat geschrieben: Mi 3. Jun 2020, 01:25
Über die Lebensdauer von LED-Lampen kann ich keine Angaben machen. Über die Lichtausbeute auch nicht , aber die Glühbirnen zu Hause lassen auch nach einiger Zeit nach.
Ob es bei den Autolampen auch so Ist????
Glaube nicht, dass hier andere LEDs zum Einsatz kommen.
Aber ich. Die Lebensdauer von LED hängt ganz extrem von der sog. Junction- Temperatur ab - das ist die Temperatur im Kristall an der Stelle wo die Halbleiter-Übergänge stattfinden und Photonen erzeugt werden. Die heutigen LED vertragen so etwa 180°C. Je näher ich mit derJunction temp an den vom Hersteller erlaubten Maximalwert rangehe, umso schneller altert sie. Das ist nicht linear, ein paar Kelvin weniger verlängert die Lebensdauer um Tausende von Stunden.
Die Lebensdauer ist bei LED übrigens nicht durch den Totalausfall definiert, sondern als sog. L70-Lebensdauer der Zeitpunkt, an dem noch 70% der ursprünglichen Lichtmenge erzeugt werden. Es gibt auch L50 oder L90- Werte, man hat sich aber fast überall auf L70 geeinigt.
Zwei Dinge beeinflussen die Lebensdauer:
1. Kühlung des Chips. Deshalb haben leistungsfähige LED IMMER einen Kühlkörper (und sei es nur die Keramikplatine, auf die der Chip aufgelötet ist).
2. der Wirkungsgrad der LED, gemessen in Lumen pro Watt. Noch vor einigen Jahren waren 100lm/W eine echte Challenge für LED-Hersteller. Heute sind 150-180 lm/W Standard. Das heißt aber auch, dass der Leuchtenhersteller bei gegebener Lichtausbeute die heutigen LED gleicher Bauform nicht mehr so stressen muss. Während man früher üblicherweise knapp den Nominalstrom aus dem Datenblatt einstellen musste, um genügend Licht zu bekommen, reichen heute etwa 0,7 * Inom und entsprechend weniger Wärme wird produziert. Eine heutige LED überlebt jedes Auto (dessen Betriebszeit auf etwa 10000 Stunden ausgelegt ist) nahezu ohne Verluste um Längen.
Deine LED-Leuchten zuhause sind möglicherweise, genau wie einige von meinen, Einsätze als Ersatz von Halogenlampen. Manchmal ist die thermische Last da so groß, dass die Lebensdauer drastisch sinkt. Im schlimmsten Fall werden die teile so heiß, dass das Lötzinn schmilzt und einzelne LED-Chips von der Platine fallen. So bei mir passiert.
Andererseits habe ich hier vier Schreibtischleuchten, die Hochvolt-Halogenstrahler ersetzt haben. Die sind jetzt 5 Jahre im Einsatz und haben nur unmerklich an Leistung verloren. Es gibt aso auch im häuslichen Bereich gutes Design. Kostet aber mehr.
Bruder Lustich hat geschrieben: Mi 3. Jun 2020, 01:25
Zur Fertigung der H4-Glübirnen mit den +Prozenten. In dem Bereich der STVO war bislang eine Beschränkung gültig. Habe mich daher immer an den Bereichen von Osram orientiert, also 30%. Das sind die Lumen, die Helligkeit die die Birne produziert.
Aber, je höher der Plus-Wert, desto geringer die Lebensdauer der Birne!

Es gibt also wegen der Helligkeit gesetzliche Vorschriften, selbst will man ja auch nicht geblendet werden und trotzdem gute Sicht haben, eine Gratwanderung.
Die Nightbreaker gibt es seit einiger Zeit auch mit +50%, Ich habe die drin und bislang keinen Ärger mit häufigen Ausfällen. Aber ich hopse damit auch nicht durchs Gelände und Drehzahlen über 5000 sind auch eher selten. Selbst bei der Guzzi machen die keine Probleme.

Die Beschränkung in der STVO, die ich finden konnte, gilt nur nach unten: Abblendlicht darf nicht weniger als 1000lm haben. Nach oben gibt es eine Beschränkung beim Fernlicht, da geht es aber um die Bündelung: Max 225000 Candela fürs Gesamtsystem, jedoch keine Beschränkung der Lichtmenge (sonst hätten die Laser-Scheinwerfer von Audi und BMW auch ein Problem mit der Zulassung)

Die EU-Vorschriften sind ein kleines bisschen komplizierter (ach nee...), 79 Seiten Gesetzestext, viel Spaß:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content ... 2)&from=EN

So, wer bis hier gelesen hat, darf sich ein Helles genehmigen :applaus: :alkohol:

Bye

Carsten
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