Hi Carsten,
das mit einer Ballonfahrt ist sich nicht ausgegangen, hatten andere Dinge zu tun
Nach einer staubedingt elfstündigen Anreise (für etwas mehr als 500 km) mit vollbeladenem Hänger und Auto mit rutschender Kupplung sind wir Sonntag Abend in Chambley eingetroffen. Nils und Ramona sind vorgefahren und haben uns einen schönen Platz direkt an der Hecke des Geländes freigehalten. Das Gelände ist sehr großzügig, jeder hat sich nach seinem Geschmack ausbreiten können.
Gleichzeitig fand in Chambley ein großes Heißluftballonfest statt, die regelmäßig in großen Gruppen gestartet sind.
Sonntag abend ging es schon los:
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Am Montag morgen sah unserer Fahrerlager so aus:
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Im Hintergrund war ein stetes Rauschen zu hören und dann habe ich es entdeckt.
Unzählige Heißluftballone warten auf ihren gemeinsamen Start:
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Dieses Bild zeigt höchstens ein Drittel der angetretenen Ballone, ein unglaublicher Anblick:
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Ich hatte den Wecker auf 6:30h gestellt, um 8:00h war schon Gruppeneinteilung für das Instruktortraining.
Nils und Maria haben daran teilgenommen, mir wurde ein eigener Instruktor für die Streckenführung zugeteilt.
Wir waren alle das erste Mal in Chambley und die Strecke ist hügeliger und deutlich anspruchsvoller als der Spreewaldring.
Ich habe Matthias auf seiner ZXR600RR(?) vorausfahren lassen, damit er mir die Strecke und die Ideallinie zeigt.
Ui, das war zügig und in manche Ecke konnte ich gar nicht so schnell abwinkeln, wie er es mir vorgemacht hat.
Nach diesem Turn war ich erstmal ganz schön bedient !
Danke an Matthias, das er mir so manchen Tipp gegeben hat, den ich erst später umsetzen konnte.
Dazu zählt auch das absichtliche Überfahren der kurveninneren, flachen Curbs, was ich bis dato noch nie gemacht habe.
Im nächsten Turn habe ich mich an Carsten, den "Macher" des Alteisentrainings, gehängt. Seit dem Built not Bought weiß ich, das ich sein Tempo mitfahren kann und er hat einen schönen runden Fahrstil, der mir gut gefällt. Er wußte, das ich in seinem Schlepptau bin und hat extra eine klare Linie vorgelegt.
Das war toll und der Circuit de Chambley hat angefangen, mir Spaß zu machen.
Leider kommt man nicht so gut an die Strecke um Fotos zu machen und nicht alle Stellen sind einsehbar.
Ich bin gespannt auf die Bilder die dort von Ramona und professionellen FotografInnen gemacht wurden
Da Nils und ich auch am 3h-Rennen, dem "Prix de Baguette", am Donnerstag teilnehmen wollten und es auch gemacht haben, habe ich angefangen Doppelturns zu fahren. Ein Turn hat 15 Minuten, ein Doppelturn somit 30 Minuten.
Ach herrlich, je länger ich fahre, desto fließender werden meine Bewegungen auf dem Mopped.
Meine Kawa lief sehr gut, die lange Übersetzung hat gut gepasst, auch wenn ich nur vier Gänge genutzt habe.
An zwei Stellen habe ich den Motor richtig gequält. Nach der ganz langgezogenen Linkskurve habe ich angebremst und einen Gang runtergeschaltet, um die folgende Rechts im passenden Tempo zu nehmen und das kurze Bergaufstück ordentlich beschleunigen zu können. Das Runterschalten hat den Motor ordentlich auf Drehzahl gebracht und der Drehzahlbegrenzer der Zündung riegelt das auch nicht ab.
Die andere Stelle ist die Senke, durch die ich voll durchbeschleunigt habe, je nach vorherigem Speed in der Spitzkehre, auch bis in den Drehzahlbegrenzer.
An anderen Stellen mußte der Motor natürlich auch zeigen, was er kann, der Ölverbrauch war somit enorm hoch. Zum Glück habe ich im Rennen nach dem zweiten Turn (bei uns a 30min) hingeschaut, da war nix mehr zu sehen und dann schleunigst nachgefüllt. Die Drahtsicherung abgezwickt, einen Liter Öl rein, eine neue Drahtsicherung (nicht ganz nach Lehrbuch, ich gestehe) angelegt und wieder los, mit Nils tauschen.
Ich habe geschickte Lösungen zur Sicherung des Einfülldeckels mit einem Dauersplint gesehen, so etwas muss ich auch noch machen.
Nochmal zurück zum Training. Die Strecke ist anspruchsvoll und seit meinem Fahrtraining im April komme ich in ganz neue Schräglagenbereiche. In manchen spitzen Ecken schien mir die Haftung des Hinterreifens nicht mehr so gut zu sein wie ich es gewohnt bin. Für Slides bin ich doch (noch) nicht der richtige Mann, also stellte sich die spannende Frage, wann so ein Supersportreifen (Conti RaceAttack Comp. End.) seitlich verschlissen ist ?
Er hat auf den äußeren Zentimetern keine Profilrillen und kleine "Löcher", wie bei Slicks üblich, hat er auch nicht.
Nach Gesprächen mit erfahrenen Fahrern und auch mit Jürgen, dem stets fröhlichen, kompetenten und hilfsbereiten "Reifenmann" vom Road-Race-Service war klar, das eigene Fahrgefühl entscheidet.
Ok, mein Gefühl sagte mir, lass die bestellten neuen Reifen (wieder die Contis) montieren und schon war das Fahrgefühl ein deutlich besseres. Die vorherigen Reifen sind sicher noch nicht zu Ende gefahren, aber sie sind auch nicht mehr so gut wie die neuen.
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Wir hatten so richtig Spaß, im Rennen unsere Bestzeit von 2:09:xx min erreicht und damit in der Klasse 2 (bis 75 PS, mit Profilreifen) den zweiten Platz belegt !
Carsten und Volker, die Organisatoren, unterstellen meiner Twin nach der Montage der 34er Flachschieber, dem Auspuff und der Auslass-statt-Einlassnockenwelle mehr als 55 PS. Dann muss ich doch wohl endlich mal auf einen Leistungsprüfstand fahren und messen lassen

:rockout: :rockout:
Selbst in der höchsten Klasse 5 (bis 145 PS, mit Slicks) wären wir damit im Mittelfeld gelandet und zwei Duc 916 sowie diverse Reihenvierzylinder vom Schlage einer GSXR750 mußten sich regelmäßig von unseren Eigenbauten überholen lassen. Das ist schon ein tolles Gefühl, wenn's so gut läuft !
Wenn Chambley ruft, ich komme gerne wieder
Fortsetzung und Bilder folgen

LG, Michael
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