Anlasser funzt nicht wie er soll!

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Bruder Lustich
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Anlasser funzt nicht wie er soll!

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo,

Gestern machte der Anlasser und Motor : "huihhuihuihuihuihui..." ; also absolut normal.
Heute "hui..........hui. ............hui........... " .
Mein "Eselchen ist dann aber spätestens beim 4. Kolbenhub wieder da. Gottseidank!!!!

Obwohl ich gestern, danach nur die Batterie mal außen hatte, diese dann wieder eingebaut habe, und diese rund 15 Std mit max. 2A  nachlud. Bleibatterie regelt ja selbst den Ladestrom. Er sinkt je nach Ladezustand der Batterie kontinuierlich ab.  
Ist auch eigentlich ein Erhaltungsgerät von HG, hat zwar keine Anzeige, aber auch nur eine 1A Sicherung. Also geeignet für solche einfachen Bleibatterien.

Sonst absolut nichts gemacht. Die Maschine nicht mal aufgehoben (vom Seitenständer) oder sonst wohin bewegt.

Die Maschine stand seit 15.06. , wo sie damals auch schon nur das heutige, armselige Geräusch beim Anlassen machte.

Batterie zeigt ohne Last gut 12V, geht beim Starten bis (wiederholtes Starten) 6,5V runter, erholt sich aber sofort wieder auf ursprünglichen Wert.

Läuft der Motor steigt die Spannung kontinuierlich mit der Drehzahl an. Bei knapp 5000 sind es etwa 13,8V. An der Lichtmaschine kann es daher eigentlich nicht liegen, die dürfte ok. sein.

Aber wieso lief der Anlasser gestern nach so langer Standzeit so flott(=normal)??

Massefehler, und wo? , oder hat jemand noch eine Idee, bzw. Erfahrung ??

Oder sollte die Batterie doch hinüber sein???


Viele Grüße

Gerd
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am Sa 10. Nov 2018, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
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bikeorslk
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von bikeorslk »

Moin Gerd,

Ist es eine "normale", flüssigkeitsgefüllte Batterie?

Wenn ja: Auch wenn die Dinger angeblich "wartungsfrei sind und man sie offiziell nicht öffnen kann: Ich habe schon mehrere Batterien (auch fürs Auto) nur dadurch wieder erfrischt, dass ich ganz brutal die Stopfen herausgeprokelt habe und mal den Säurestand mit dest. Wasser korrigiert habe, ganz so wie früher. Man staunt, wie wenig in manchen Zellen so nach zwei, drei Jahren noch drin ist. Logisch, wenn nur noch die Hälfte der Plattenfläche benetzt ist, hat diese Zelle auch nur noch die halbe Kapazität und, schlimmer, den halben Kurzschlussstrom.

Tatsächlich muss eine Bleibatterie ja ihre Gase loswerden, d.h. die sind nicht hermetisch dicht und die Batteriegleichung besagt nun mal dass beim Zyklus Wasser zu Wasserstoff und Sauerstoff umgesetzt wird.
Die wirklich Wartungsfreien gibt's auch: Die haben oben Katalysatoren drin, die die Gase ohne Knall wieder zu Wasser machen. Die Kats sind aber ebenfalls aus Edelmetall und entsprechend teuer.
Die Batteriehersteller kümmerts wenig - der Umsatz stimmt.
Probiers mal.
Viel Erfolg

Carsten
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Bruder Lustich
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von Bruder Lustich »

Hi Carsten,

ist ne stinknormale Bleisäurebatterie. Der Flüssigkeitsstand ist eher zu hoch als zu niedrig. Hab die Batterie letztes Jahr mal mit dest. Wasser nachgefüllt, leider von oben, deswegen manche Zelle etwas zu viel.
Nur das Anlassbild war damals schon so. "hui.....hui....hui....hui....."

Ich tippte schon das Jahr vorher auf den Anlasser, war aber nicht überzeugt. Auch da schon :"hui...hui....hui...hui...hui ".

Dessen gute Laufeigenschaft konnte ich gestern erfahren. "Huihuihuihuihuihui.... :" Ich war hin und weg, das habe ich schon länger nicht gehört.
Die Lichtmaschine habe ich gestern gemessen. Arbeitet zufriedenstellend.
Die Batterie bricht beim mehrmaligem (4/5-mal) Anlassvorgang bis auf 6,5V stufenweise (je nach Anzahl der Anlassvorgänge) weg, gut, macht eine Neue nicht ganz so massiv, aber erholt sich erstaunlich gut, innerhalb von Sekunden, wieder auf Anfangsspannung . Dürfte also auch ok. sein.

Irgendwie ist das Ganze rätselhaft.

Viele Grüße

Gerd
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am Do 3. Aug 2017, 23:07, insgesamt 1-mal geändert.
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bikeorslk
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von bikeorslk »

Hi Gerd,

also 6,5 Volt erscheint mir arg wenig, damit kann der Anlasser eigentlich keine Speed mehr aufbauen. Und 4-5 mal sollte eine Batterie das auch schaffen, ohne in die Knie zu gehen. Unsere Batterien sind ja nicht solche Spielzeuge wie die heutigen. Mit echten 14Ah kann man schon was bewegen: Der Anlasser nimmt so geschätzt 600-700 Watt:

12 V * 14 A * 3600 sec / 700Watt = 864 sec. Das ist natürlich ein theoretischer Wert und nie erreichbar. Aber selbst wenn nur ein Drittel zur Verfügung steht, wären das noch fast 5 Minuten Orgeln...

Ich glaub die Batterie ist doch platt. Häng doch mal mit einem Fremdstartkabel deine Autobatterie parallel. Wenn der Anlasser dann huihuihuihui macht und nicht hui...hui...hui..., weißt du es.

Bye

Carsten
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Twinfreak
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von Twinfreak »

Nein Gerd die Batterie hat einen sog. Zellenschluss eine Zelle kaputt ohne Last Ok aber sobald ein Verbraucher dranhängt ist es aus da habe ich ca 3 solcher Batterien liegen. 

Einfache Methode Messgerät dranhängen wenn Batterie geladen dann einen Verbraucher dranhängen 12V 21 W Birne dann siehst du was ich meine.

Deine Batterie Ladestrom sollte kurz über Standgas Drehzahl bereits ca. 13.6 Volt haben und bei steigender Drehzahl hoch gehen bis ca 14.8 Volt. tut sie es nicht ist was faul beim Regler.....


Eric
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bikeorslk
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von bikeorslk »

Nein, Eric, zumindest der Begriff Zellenschluss stimmt m.E. so nicht.
Ein Zellenschluss bedeutet, dass eine Zelle keine Spannung mehr liefert, weil Plus- und Minuspol der Zelle durch Schlamm im Innern kurzgeschlossen sind.
Dann könnte die Batterie aber die von Gerd gemessenen gut 12V gar nicht erreichen.

Kaputt ist sie, das denke ich auch. Aber es ist eben "nur" ein Verlust der nahezu gesamten Kapazität.

Bye

Carsten
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Bruder Lustich
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo,

einen Zellenschluss schließe ich aus., da passt das ganze Verhalten nicht.

Und Eric die Spannungen, die du da nennst, die waren nie vorhanden. Auch nicht vor Jahrzehnten.

@ Carsten: Kaputt?? Warum hat sie im 7 - wöchigen, in Ruhe, Abstand auf einmal wieder soviel Strom geliefert, dass der Anlasser wieder funzte ??

Viele Grüße

Gerd
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am Fr 4. Aug 2017, 00:12, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von onkelheri »

Hauptsache du bleibst mit dem Autokabelbatteriesalat weg... B I T T E!!!

Das einfache "aus und wieder einbauen" und der damit verbundene Oxydabtrag an Kabeln und Batteriepolen kann schon zu erheblichen Stromflussunterschieden beitragen. Bei der Golden
Landauerin habe ich das marode Massekabel ersetzt und zudem bis zum Anlasser verlängert.


Einen schönen leichtern L I Akku gibt es bei POLO grade für ~ 70 €...

Achso: die Ströme, die ich regelmäßig messe, liegen so bei 85 bis 110 Ampére, je nach Wartungszustand des Starters. Da schrumpft der Wattsekundenvorrat erheblich schneller ;-)

Gruß Heri
Zuletzt geändert von onkelheri am Fr 4. Aug 2017, 02:30, insgesamt 1-mal geändert.
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von bikeorslk »

Moin,


@Heri:
ein Mopedanlasser mit 110A mal - sagen wir mal - 9Volt einer guten Batterie beim Anlassen, wenn der Strom fließt?  1kW Dauerleistung aus dem kleinen Motörchen?

Anlaufstrom 110A - ok. Aber der ist ja nur Zehntelsekunden präsent.

Übrigens hat der deutlich fettere Bosch-Anlasser meiner Guzzi - grade nachgeschaut - genau die von mir veranschlagten 700W ;-)

Und wo ist dein Problem mit dem Fremdstarten? Seit 38 Jahren mache ich das bei inzwischen drei Mopeds - was soll daran verkehrt sein? Eine leistungsfähigere Batterie, die einfach nur die Spannung hält, auch wenn der Anlasser Strom zieht, und nicht einbricht, kann dem Anlasser gar nicht schaden, denn er ist ja auf die Spannung ausgelegt.



In einem Stromkreis wird der Strom durch den Gesamtwiderstand begrenzt. Und der addiert sich aus Last-, Leitungs- Übergangs- und dem Innenwiderstand der Quelle.
Minimiert man den Innenwiderstand (= große Batterie parallel) bleibt mehr Spannung für den Anlasser und er macht eben lieber huihuihuihui
Man sollte nur keine 24Volt-LKW-Batterie nehmen - DAS mag das Motörchen vor der Kurbelwelle (und der Rest der Elektrik!) dann wirklich nicht :D

Klugsch...modus aus. 

Natürlich sind deine Vorschläge, die Kontakte und die Massebänder zu prüfen, richtig. Derartige Fehler würden aber eben auch nicht Gerds Phänomen erklären, dass die Batterie beim ersten Mal Power genug hatte.


@ Gerd: Deine Batterie hat offenbar eine geringe Selbstentladung und hat die Energie, die sie sechs Wochen vorher gespeichert hatte kaum verloren. Deshalb hat sie den ersten Start locker geschafft. Allerdings hat sie an Kapazität verloren, die sie für die weiteren Starts benötigt hätte. Wenn du letztes Jahr die Flüssigkeit aufgefüllt hast, könnte es schon sein, dass der Stand in der einen oder anderen Zelle wieder gesunken ist.
Mit dem Überfüllen der Batterie hast du ihr natürlich auch insofern geschadet, dass die Säurekonzentration nun niedriger als das Optimum ist und somit ebenfalls die Fähigkeit des Ionenaustauschs (= Kapazität) sinkt.

Es bringt übrigens nichts, jetzt etwas Säure "abzuzapfen", denn die Konzentration, nicht die Menge, ist maßgeblich, solange die Platten unter dem Flüssigkeitsspiegel bleiben.

Bye

Carsten
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RE: Anlasser funzt nicht wie er soll

Beitrag von onkelheri »

Nun Carsten,

Gerd hat ja ausgebaut... und auch die vollste Batterie wird ihren Saft nicht los, wenn beim wiedereinbau Oxyd an den Polen mitverklemmt wird.

Zur Säurekonzentrationwiederherstellung gibt es ja Meßheber / Spindeln... Ist aber nix für mit ohne Schutzbrille, Handschuhe und nicht in der Sonntagshose.

Carsten, deine Messung des Guzzianlassers, welcher ja ein Pkw Anlasser mit Direkterantrieb ist, wie bei den BMW Boxern, da kannst das gerne machen.  Die Mitsuba haben einen Planetensatz davor und drehen sich tot mit den hohen Autobatterieströmen.  Da gibt es auch nix zu diskutieren oder Klugzuscheißen. Ich mach die Teile schon ein paar Jahre: die richtig Toten starben alle bei solchen Gewaltstarthilfen!!! Zumal das Relais auch ein gern genommenes Übel darstellt.

Meine Ampéremeter zeigen Analog an und wenn ich an der gerade hier auf dem Op - Tisch stehenden  xs 1100 die Startprozedeur einleite,  pendelt sich der Strom bei ca. 95 Ampére ein. Spannung von 12,7V auf 10,9! Auch nach 10 Sekunden noch. Einzig meine nadelgelagerte Version geht runter auf 80 Ampére und hält die 12,2 V, dreht die 1100er dabei aber wie ne Xj550! Die XS Mitsuba's sind weitgehend identisch mit den Z Anlassern.

Die Wattangaben auf den Anlassern passen C i r c a auf den Leerlauf auf'm Tisch, im ausgebauten und ungeschmierten Jaulzustand.

Die Zahlenjonglur habe ich schon vor 30 Jahren durchgemacht. Jetzt messe ich und kann gute von beschissenen Anlassern sehr gezielt trennen...

Anlasser öffnen, reinigen ( wenigstens mit Pressluft!) UND schmieren dauert keine 5 Minuten!

Das ist Synpasenstoffwechselausscheidung basierend auf Autodidaktig. ;-)

Gruß Heri
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