Der Motoröl Thread

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ausreiter
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von ausreiter »

Hallo,

im Vollsynthetischen Öl keine Vorteile beim Serienmässigen Motor Setup.

In meinem zum Scrambler aufgebauten Twin fahre ich, von M.Schumacher empfohlene, mineralisch 20w50.

Meine Kwack hab ich in 97 mit überholtem Motor und Teilsynthetischem 10w40 in Betrieb genommen. Und genau wie Martin es erwähnt hat,
Kupplungsrutschen bei Volllast erfahren.
Erst als ich auf die Rennstrecke bin, störte es mich so, das ich neue Kupplungsbeläge und stärkere Kupplungsfedern eingebaut habe.
Das scheint zu funzen. Kupplung rutscht nicht mehr.
Allerdings ist der Motor auf die klasische Art und Weise gepimpt. D.h. andere Vergaser, anderer Auspuff, andere Nockenwellen und Zündung.
Durch diese Maßnahmen geht der Motor deutlich besser und das Teilsynthetische Öl hat leichte Vorteile bei Notlaufeigenschaften.
Meinetwegen wenn der Motor zu heiß wird oder der Ölstand unter min. steht.
Ölverbrauch hab ich allerdings bei dem gepimpten Motor bis heute nicht feststellen können.

Das ist beim Scrambler anders. Der braucht Öl. Ca. 0,8 l auf 1000 km. Ganz sicher das es mit dem mineralischen Öl zusammen hängt bin ich nicht,
jedoch es könnte sein.

meine 50 Cent...
ciao
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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rivera
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von rivera »

Bin meistens mit 10 W 40 gefahren. Am Anfang war´s Castrol, später war´s mir egal, da kam alles mögliche rein, aber nix synthetisches. Bis dato keine Probleme mit Kupplung, Ölverbrauch, etc. gehabt, egal unter welchen Bedingungen. :cool:
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Bruder Lustich
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von Bruder Lustich »

ausreiter hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 09:27 Hallo,

im Vollsynthetischen Öl keine Vorteile beim Serienmässigen Motor Setup.

In meinem zum Scrambler aufgebauten Twin fahre ich, von M.Schumacher empfohlene, mineralisch 20w50.

Meine Kwack hab ich in 97 mit überholtem Motor und Teilsynthetischem 10w40 in Betrieb genommen.

wie Martin es erwähnt hat,Kupplungsrutschen bei Volllast erfahren.

....... störte es mich so, das ich neue Kupplungsbeläge und stärkere Kupplungsfedern eingebaut habe.
Kupplung rutscht nicht mehr.

... das Teilsynthetische Öl hat leichte Vorteile bei Notlaufeigenschaften.
Meinetwegen wenn der Motor zu heiß wird oder der Ölstand unter min. steht.

Das ist beim Scrambler anders. Der braucht Öl. Ca. 0,8 l auf 1000 km. Ganz sicher das es mit dem mineralischen Öl zusammen hängt bin ich nicht,
jedoch es könnte sein.

meine 50 Cent...
ciao

Hallo Peter,

denke auch das das Vollsynthetische bei unseren Twins keine Vorteile bringt.
Unsere Motoren sind für das Mineralische Öl konzipiert, wobei dieses Öl, laut meinem örtlichen Mineralstoffhändler eigentlich nur noch im Oldtimersektor gefragt ist.

Zum Teilsynthetischen und dessen angeblichen Notlaufeigenschaften, ja es soll besser haften und daher der Schmierfilm später abreißen.
Also wenn der Motor extrem heiß wird.
Bei zu niedrigem Ölstand ist es auch machtlos. Ist schließlich kein Maiskorn --> wird heiß --> Popkorn ;)
Da ist das Kupplungsrutschen vorprogrammiert, aber nur wenn was mit den Federn nicht mehr stimmt. Du hast deswegen verstärkte Federn verbaut.
Habs selber letztes Jahr ausprobiert. Es war teilsynthetisches Öl drin, wollte auch schon verstärkte Federn einbauen, hatte aber wie schon vor 30Jahren den Geistesblitz, stell doch erst mal die Kupplung nach. Lässt sich fein justieren.
Hat gefunzt.
Trotzdem habe ich danach, in der Hoffnung auf eine noch lange Lebensdauer der Kupplung, wieder auf mineralisches Öl gewechselt.

Zum Verbrauch, Öl arbeitet sich nicht auf. Der Verbrauch beruht meiner Meinung nach auf einen Verschleiß der Kolbenringe, bzw. Zylinderlaufbahnen / Ventile. Woanders kann eigentlich keine Ölmengenabnahme stattfinden.
Und 0,8l/1000km ist schon noch vertretbar. Erinnere dich doch mal, vor 40 Jahren war es ganz normal, 1l/1000km.

Viele Grüße

Gerd
Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen ist, werdet Ihr merken, dass man bei Greenpeace nachts kein Bier kaufen kann.

Y1 ; englische Ausführung
mark76
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von mark76 »

Hallo,

bevor ich auf die Frage von Carsten zurück komme über die Sinnhaftigkeit von vollsynthetischem Öl, seien hier paar Randbedingungen bzgl. meiner
Ölfrage erwähnt:
- beim Motoröl schaue ich nicht nach dem Preis
- der geringfügig reduzierte Verbrauch steht auch nicht im Vordergrund
- habe bei meiner B gesehen, dass das Öl bereits ziemlich dunkel ist und angeblich nur 250km Laufleistung hinter sich hat; des Weiteren habe ich
bei den anderen Mopeds (ZX9R auch B-Modell;) hat auch schon 110000km drauf) das vollsynthetische von Fuchs („roter Himbeersaft“) drin und das ist auch nach paar tausend km immer noch durchsichtig – da hab ich mich gefragt was für ein Öl ich im Twin drin habe bzw. ob es „verschlammt“ ist

… und somit zurück zu Carstens Frage – vollsynthetisches Öl ja oder nein?

Vorteile vollsynthetisches Öl:
- breiter Viskositätsbereich (z.B. 10W-50 oder 10W-60) d.h. schnelle Durchölung beim Kaltstart und hohe Scherstabilität / hohe Viskosität des Schmierfilms im warmen Zustand – also genau das was wir wollen, insbesondere bei luftgekühlten Motoren wenn sie richtig warm werden ; das kann ein Mineralöl nicht so gut z.B. 20W-50 hohe Scherstabilität im warmen Zustand aber lange Durchölungszeit bei Kaltstart; beim dünnen Mineralöl ist es umgekehrt
- hohe Reinigungskraft (Detergentien)  Motor innen sauber

Nachteile vollsynthetisches Öl:
- hohe Reinigungskraft  bei alten Motoren sagt man, dass Ablagerung bei der Abdichtung des Motors helfen … ist die B alt genug damit diese Theorie gilt? ;) … falls ja entfernen die Detergentien die Ablagerungen und Motor fängt an zu „schwitzen“
- moderne Additive können alte Dichtungen angreifen d.h. Motor schwitzt schon wieder Öl …. und wieder die Frage ob die B alt genug ist damit dies zutrifft?;) …
- daher auch der Grund meiner Frage über die Verwendung von vollsynthetischem Öl in der B bzw. ob die oben erwähnten theoretischen Nachteile praktisch eingetreten sind

… zum hier öfters erwähntem Thema – Kupplungsrutschen

- wenn ich richtig interpretiere was die Twin-Kollegen (Martin, Gerd) hier über Kupplungsrutschen bei Verwendung von teilsynthetischem Öl oder
Leichtlauföl schreiben, dann vermute ich dass es sich in beiden Fällen um Autoöl handelt?!... liege ich da richtig? … besonders bei dem Fall mit dem
Leichtlauföl vermute ich ein Autoöl… Leichtlauföl kenne ich aus dem Autobereich, im Motorradbereich bin ich noch nicht drüber gestolpert … aus meiner Sicht verständlich, da sich im Leichtlauföl Additive (Reibwertminderer) befinden für niedrigen Verbrauch, Emissionen etc. … Reibwertminderer sind für Ölbadkupplungen „nicht sooo gut“ … wenn ich Probleme mit Kupplungsrutschen hätte würde ich als erstes ein Motorradöl probieren … im Motorradöl sind Additive die für einen erhöhten Kupplungsreibwert sorgen (Hauptunterschied zu Autoölen)
- B scheint aber auch mit Mineralöl (VW-Norm …) aus Autobereich zu laufen … wie ist das zu erklären? … früher gab es keine speziellen Motorradöle …da wurde im Moped das gleiche Öl wie ins Auto gekippt … und schon wieder die gleiche Frage … ist die B alt genug um in diese Zeit zu fallen?

… zum Schluss – was denn nun?!? /Fazit

- würde der Motor mit vollsynthetischem Öl nicht schwitzen, spricht nichts gegen vollsynthetisch
- aber 1  hier im Forum habe ich gelernt dass beim Anlasserritzel ein evtl. zu großes Spiel sein kann, was zu Öldruckverlust führen kann
- aber 2  hier im Forum habe ich gelernt, dass selbst bei 5000rpm die Ölpumpe nur 1,5bar Druck macht …. ist nicht viel und ich wage gar nicht zu fragen wie hoch der Öldruck im warmen Zustand bei Leerlauf ist!?!
- Fazit für mich – besonders aufgrund der beiden zuletzt genannten Punkte würde ich ein dickflüssiges Öl nehmen, um den Öldruck auch bei niedriger Drehzahl stabil zu halten; weil das Motorverhalten mit vollsynthetischem Öl nicht bekannt ist, greife ich zu einem Mineral-Motorradöl … habe gerade geschaut bei Fuchs gibt es ein 20W-50 Mineral-Motorradöl … also 20W-50 Mineral-Motorradöl mit schonender Warmlaufphase …


… Nachtrag – für die Spezialisten

- weiter oben hatte ich erwähnt dass ein 10W-… Öl eine schnellere Durchölung garantiert … stimmt soweit … 20W-… kommt später an die Schmierstelle … stimmt auch … was jetzt aber im kalten Zustand / Warmlaufphase / niedrige Betriebsdrehzahl besser ist (d.h. in Summe für weniger Verschleiß sorgt) ….
10W-x schneller an Schmierstelle vs. 20W-x zwar später an Schmierstelle, aber aufgrund höher übertragbarer Scherkräfte lässt es sich von drehenden Teilen besser in den Schmierspalt „ziehen“ und druckstabiler bei geringer Drehzahl ….. auf diese Frage möchte ich nicht eingehen …. da wird es jetzt tricky …

grüße
mark
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bikeorslk
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von bikeorslk »

Hm,

interessant, du hast dich da ja intensiv mit befasst - nutzt du deine Oldies denn in einem Betriebsbereich, wo es auf die von dir genannten Eigenschaften wie erhöhte Scherstabilität, Reibwerterhöher/minderer etc. wirklich ankommt? Oder hast du wirklich solche Angst vor kapitalem Motorschaden?

Ich denke JA, die Twins sind alt genug. Ich würde Additive im Motor vermeiden.

Meine Eckdaten: 82000km in Erstbesitz, nach Garantieablauf immer selber Öl gewechselt, von 1980 an Shell 20W50 (das Standardöl damals, für alle Benziner geeignet, egal wieviele Räder), dann irgendwann auf das Louis mineralische 20W50 gewechselt, weil es das Shell nicht mehr gab.
Nie Probleme mit Öldruck (ja, die rote Lampe funktioniert!) gehabt, Motor ist dicht und schwitzt nur an der Kopfdichtung links, ein bisschen, jedenfalls kein Anlass für eine Wechsel der Dichtung), Verbrauch so etwa 0,5l/1000km. Allerdings sind Vollgastouren seit zwanzig Jahren bei mir out - zügig ja, aber Gasen auf der BAB nein-danke.

- ich weiß echt nicht, was ich da falsch gemacht haben könnte und frage mich, wo der rote Himbeersaft denn die Ruß- und Abriebpartikel lässt, die das mineralisch Öl offenbar ja gut bindet?

Gruß

Carsten
mark76
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von mark76 »

Hallo Carsten,

ich versuche auf alle Deine Fragen in Stichpunkten einzugehen. Hier noch ergänzend Randbedingungen zu den genannten Randbedingungen in meinem
vorherigen post.

da bei meinen anderen Mopeds der Motor so sauber ist, wünsche ich mir das für den Twin-Neuzugang auch … Wunsch kommt von Herzen;)
warum ich auf das vollsynthetische Öl rumreite  will Moped nicht verkaufen, sondern fahren, fahren … d.h. mir geht es nur um die maximale Lebensdauer

… zu Deinen Fragen / Kommentaren

- Betriebsbereich 1: Motor wird bisschen gefordert im warmen Zustand im Sommer bei 35°C, d.h. Öl soll nicht zu dünn sein  20W-50 liefert ausreichende Viskosität / Scherstabilität
- Betriebsbereich 2: Stadt im Sommer bei 35°C, Cafe trinken mit besserer Hälfte und rumjuckeln bei 30km/h und stop and go von Ampel zu Ampel, d.h. da wo bei meinen anderen Mopeds der Lüfter dauernd anspringt und beim luftgekühlten Motor der Fahrtwind fehlt  dickes 20W-50 ist perfekt für sowas; 0W-20 wäre da „Wasser“ und Öldruck bei niedriger Drehzahl im „Keller“ ….
Betriebsbereich 1+2: luftgekühlter Motor wird stellenweise sehr warm … evtl. Warmverzug der Bauteile … dickes Öl dichtet Brennraum besser ab  20W-50 wieder sehr gut
- also warum wollte ich 10W-50 vollsynthetisch: weil ein Vorteil hat das dünnere Öl…. schnellere Durchölungszeit nach Start … zb bei 0°C ist ein 15W-xx laut LiquiMoly ca. 20sec später an der letzten Schmierstelle (z.B. letzte Nockenwelle-Lagerstelle im Zylinderkopf) als ein 10W-xx … bei einem 20W-xx dauert es nochmal länger (wieviel länger ? – k.A) … also warum nicht die „eierlegende Wollmichsau“ vollsynthetisch nehmen … warum soll Motor nach Start „trocken laufen“? … auch wenn es teurer ist (Preis mir wurscht) … ich will ja Lebensdauer, sogar dass mich das Moped überlebt;) … vollsynthetisch kann alles, schnelle Durchölung bei Kaltstart und sehr belastbar im warmen Zustand … genau das was ich für Lebensdauer brauche ... ok kompensiere das bei 20W-50 mit vorsichtig Warmfahren

- danke für Deine Info dass Deine Twin mit 20W-50 Shell Autoöl funktioniert hat; bestätigt auch die andere Aussage von Dir dass die B zu den „alten“ Damen zählt
- dein Wechsel auf 20W-50 von Louis bzw. ob Du was falsch gemacht hast – bei dem Louis-Öl handelt es ich zu nahezu 100%iger Sicherheit um ein Motorradöl …sollte JASO-Klassifizierung haben, also für Ölbadkupplungen gemacht sein … in meinem letzten post hab ich für mich die Entscheidung für ein 20W-50 Motorradöl getroffen … aus meiner Sicht hast Du mit dem 20W-50 Motorradöl alles richtig gemacht! …(Info: Held lässt Hausmarke bei Motul ? Abfüllen … Polo lässt Hausmarke bei Fuchs abfüllen)

- keine Probleme mit Öldruck / Motor ist dicht: glaube ich Dir aufs Wort; hätte ich beim dicken 20W-50 nicht anders erwartet …s. auch die aufgezählten Vorteile von 20W-50 vorhin
- Motorradöl und Kupplungsrutschen: bin auf dieses Thema eingegangen weil hier Twin-Kollegen von Kupplungsrutschen erzählt haben … wie gesagt ich würde vom Start weg ein Motorradöl (JASO Klassifizierung) nehmen … Martin hat es in seinem post bestätigt dass mit Leichtlauföl (Autoöl?) nicht funktioniert hat … wie erwähnt haben Leichtlauföle Reibwertminderer für Verbrauchseinsparung etc. … beim Motorrad führt das aber zu Kupplungsrutschen … d.h. wenn ich bei einer bestimmten Geschwindigkeit eine bestimmte Leistung / Antriebskraft am Hinterrad benötige, der Motor aber wegen dem Kupplungsrutschen (= schlechter Kupplungswirkungsgrad) mehr Leistung für die gleiche Geschwindigkeit liefern muss, ist das mit dem Verbrauchsvorteil auch dahin … deswegen Leichtlauföle bei Motorrad nicht sinnvoll …sondern Öle mit erhöhtem Kupplungsreibwert (JASO) nehmen … kurz gesagt die JASO Kennzeichnung (=Motorradöl) ist für mich das wichtigste Kaufkriterium … danach passende Viskosität auswählen … sehe kein Vorteil ein Autoöl zu nehmen, wenn es Öle nach JASO gibt … evtl. der Preis?!? … habe gerade geschaut … Mineralöl von Fuchs 20W-50 kostet 7-8€/l … wie erwähnt nicht meine primäre Baustelle…

- wo lässt der rote Himbeersaft (vollsynthetisch) die Rußpartikel liegen?: … ja ich würde mal behaupten er bringt sie zum Ölfilter und danach kommt das Öl wieder sauber raus und fließt zu den Schmierstellen … in der „alten“ B-Zeit gab es Motorräder die keinen Ölfilter hatten und da war da Öl so konzipiert, dass es die Partikel nicht in der Schwebe hielt sondern als „Schlamm“ im Ölsumpf abgelagert hat …. welche Klassifikation SF, SG ? diese Öle hatten ist eine gute Frage… wie gesagt der Verkäufer war vertrauenswürdig (vor 250km Ölwechsel) aber ich weiß nicht was für Öl in meiner B drin ist … (Hintergrund: Ölschlamm habe ich schon mal gesehen als ich vor x Jahren bei einer Freundin beim Corsa B Ölwechsel gemacht habe und Ölwanne abgebaut habe; …. vor dieser B habe ich mir eine andere B angesehen, Öl dunkel und der Verkäufer meinte er macht immer das billigste Baumarktöl 3-4€/l rein) … daher der Ansatz mit der Reinigungskraft von vollsynthethischem Öl … denke das beantwortet Deine Frage /Aussage (Mineralöl bindet gut Partikel) nicht ganz … daher Hypothese  bei den anderen Mopeds habe ich zig mal Ölwechsel mit Himbeersaft gemacht … vllt. ist Motor so mit Zeit sauber geworden … Mineralöl bindet auch Partikel aber Motor wird nie ganz sauber und wenig Restschmutz kann
das Öl schon verdunkeln … siehe beim Diesel … da ist neues Öl nach kurzer Zeit schon dunkel …

- allg.: bei oben erwähnter Freundin kam der Corsa vor ca. 2 Jahren weg und ich habe ihr zu einem „modernen“ Yaris (Bj2015) empfohlen … laut WHB vollsynthetisch 0W-20 … im Handbuch steht sogar wenn man 10W-xx nimmt, dann kann es sogar zu Startschwierigkeiten kommen … weil Sie in Stadt arbeitet und Fzg. im Ganzjahresbetrieb ist … klar 0W-xx ist gut …. aber im Sommer 35°C stop and go, BAB in Stau rein etc. ist mir das Öl zu dünn … d.h. auch hier möchte ich kein „Wasser“ … habe 5W-30 eingefüllt das der Toyota Norm entspricht … 0W-40 wäre besser hatte aber keine Toyota-Norm .. im Nachhinein denke ich es war ein „Fehler“ und das 0W-40 wäre besser gewesen (beide Öle vollsynthetisch) weil die Öle eh die Normen meistens übertreffen … naja vllt. finde ich bis zum nächsten Ölwechsel ein 0W-40 vollsynthetisch mit Toyota-Norm …

Grüße
mark
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Alexander
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von Alexander »

aha. :popkorn: :alkohol:
Gruß Alexander
twinshocker
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von twinshocker »

Ich hab ja eine zweistellige Anzahl von Viertakt-Ein- und Zweizylindern verschiedenster Herkunft.
Da fahre ich in allen (ausser einem alten englischen Motor der definitiv mineralisches will ) synthetisches Motul 5100 15W-50.

Warum ? Einfach weil ich nicht mit 5 verschiedenen Ölen anfangen will. Meiner Meinung nach kann man alles reinschütten das die JASO Norm erfüllt.
Ich muss natürlich dazu sagen daß die Kawa nur im Gelände bewegt wird, dementsprechend kein längeren Vollastpassagen usw
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Michael
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von Michael »

Servus liebe Twintreiber,
ich fahre auf der Strasse und auf der Rennstrecke mit serienmäßigen sowie leicht bis max. getunten Motoren.
Auch setze ich hier und da Motoren instand.

Mein Fazit lautet, das es ziemlich egal ist, welches Mineralöl man in die Twinmotoren schüttet, solange man sich an die alle 5.000km vorgeschriebenen Ölwechselintervalle hält. Einige Motoren zeigen starken Verschleiß an den Gleitlagerflächen, entsprechender Abrieb findet sich dann in der Ölwanne wieder. Immer wieder lässt sich dieser Zusammenhang beobachten und ich sehe darin ein Indiz für mangelnde Ölwechselintervalle. Hochdrehen und belasten im kalten Zustand trägt natürlich auch zu diesem Verschleißbild bei.

Schon spa(n)nend, was man so in Ölwannen finden kann:
20210227_204110 (Custom).jpg
Alle meine Twinmotoren läufen mit 20W-50 mineralisch, entweder Louis Hausmarke oder Castrol, wenn mir anderes in die Quere kommt, auch das.
Frisch aufgebaute Motoren laufen bis zu ihrem ersten Ölwechsel nach max. 1.000 km mit 10 bzw. 15W-40, was die Einlaufphase verkürzen soll.

Ich habe mal ausversehen in meinen 750er Rennmotor 15W-50 teilsynthetisch eingefüllt. 15W-50 war ja noch Absicht, das teilsynthetisch habe ich überlesen. Resultat war eine noch stärker rutschende Kupplung als ohnehin schon sowie ein vermehrter Ölnebel an den Gehäuse- und Deckeldichtflächen.
Nach Ölwechsel auf 20W-50 mineralisch und Tausch der Reibscheiben war der Spuk wieder vorbei.

Sorgfältiges Warmfahren ist bei 78kg Alu und Stahl sowie 4 Liter Motoröl immer angesagt, auch die Vergaser bzw. die Gemischaufbereitung (Temperatur des Ansaugkanals) funktionieren besser, wenn sie betriebswarm sind.

Viele Infos zu Motoröl gibt es auch hier: https://www.motoroel.de/motoroel-blog/

In unserer Ducati 900 SL (Bj. 1992) verwenden wir vollsynthetisches 10W-50, die hat aber eine Trockenkupplung und wir damit eine Sorge weniger.

PS: Ich habe gestern im Kompendium geschmökert und dabei unterschiedliche Federraten der Kupplungsfedern gefunden!
Die Bs und "Druckstangen"-LTDs haben etwas stärkere Federn, die BeltDrive-Motoren etwas schwächere, also aufpassen.
Bleibt nur die Frage, woran man sie erkennen kann ?
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Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
Allzeit Gute Fahrt!
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martin s aus b
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Re: Der Motoröl Thread

Beitrag von martin s aus b »

mark76 hat geschrieben: Sa 20. Mär 2021, 20:44
... Anlasserritzel ein evtl. zu großes Spiel sein kann, was zu Öldruckverlust ...

... selbst bei 5000rpm die Ölpumpe nur 1,5bar Druck macht … Öldruck im warmen Zustand bei Leerlauf ...
Dieses Fass wird ja immer größer aber zu den zwei Punkten hätt ich was.

Das Anlasserkettenrad ist über ein darin eingepresstes Permagleitlager auf der Kurbelwelle gelagert. die Lagerstelle wird durch die Kurbelwelle über eine Bohrung mit Öl versorgt. Das Risiko daß diese Lagerung so viel Spiel bekommt daß deshalb der Öldruck zusammenbricht ist genau so groß wie das Risiko, daß genau das an einem der drei Gleitlager der Kurbelwelle passiert.
Allerdings hat wohl schon mal der eine oder andere Hardcore-Edelschrauber den Anlasser und dazu konsequenterweis auch den Freilauf und das Kettenrad rausgeschmissen. Dann pfeift das Öl von der Ölbohrung der Kurbelwelle ins Freie und der Öldruck ist weg. Aber einfach so - nö!

Im Werkstatthandbuch und folgerichtig im Kompendium find ich nur zwei Angaben zum Öldruck. Wobei ich mir die zum Schalter aus dem einigermaßen mysteriösen Text des Handbuchs hergleitet hab.

WHB Öldruck.JPG


Und hier sind gemessene Drücke meiner Ölpumpe von der Enduro

Öldruck.JPG
Motortemperatur dabei ca 70 ... 80°C, gemessen mit Infrarothermometer außen an der Ölwanne, Öl 20W50 mineralisch, unveränderter Öldruck bei einer dritten Messung am 17.10 nach Ablassen von ca 1l Öl. Gemessen hab ich sowohl 2014 wie 2017 weil immer wieder die Kontrollampe anging, gerne auch mal zwischen nix und nirgendwo :schock: auf einer Seealpenschotterstrecke. Seit ich den Öldruckschalter getauscht hab ist gut.

Ich fahr bei der Straßen - B seit ewigen Zeiten, dh. mehr als 250.000 km mit einem VDO-Ölthermometer mit Geber in der Ölwanne. Normaltemperatur bei zügiger Landstraße 70°C, gelegentlich bin ich auch Berufsverkehr mit Stadt Stuttgart-Stau gefahren, da kams dann im Sommer auch mal auf gute 80°. Ein einziges Mal bei einer zweistündigen Heizerei im Hochsommer hinter einer BMW K1100 auf der linken Spur der BAB gings auf 140° und dann erst nach einer Fahrtpause wieder runter. Da bin ich ein wenig erschrocken aber so fahr ich normal nie.

Martin
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Zuletzt geändert von martin s aus b am So 28. Mär 2021, 19:44, insgesamt 2-mal geändert.
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