bikeorslk hat geschrieben: ↑Sa 22. Jul 2023, 18:28 ... Kann eine Rücklaufleitung verstopft sein ...
Hallo Carsten,
eine Rücklaufleitung gibts nicht, das Öl läuft über den Steuerkettenschacht ab. Und damit gibts an der Kopfdichtung auch keinen Öldruck der irgendwie 'seitlich' entweichen kann.
Ich denke die Kopfdeckeldichtung altert und fängt dann zu schwitzen an. Gerne auch an den Nockenwellenhalbmonden, die auch ein wenig schrumpfen, so daß die Flächenpressung auf die Dichtung speziell an dieser Stelle nicht mehr ausreicht, um Kriechöl zu verhindern. Das dann 'vom Winde verweht' möglicherweis auch das Rahmendreieck und die Ecke hinterm Lenkkopf einsifft. Wenns nicht doch, das wär auch mein erster Verdächtiger, die Drehzahlmesserwelle ist.
Nimm die Dichtung runter, die Halbmonde raus, mach Dichtung, Halbmonde und Dichtflächen sauber, gib auf alle Flächen eine dünne Schicht nicht aushärtender Flächendichtung und schraub alles wieder zusammen. Dann sollte alles gut sein.
Ach ja, und noch was zum Dichtring der Kurbelwelle. Die äußere angefressene Dichtlippe ist keien sondern eine Staubschutzlippe, die nur Dreckeintrag auf die eigentliche Dichtlippe verhindert und keinen Beitrag zur Ölabdichtung liefert. Dein Dichtring, denke ich, ist nicht original, ich hab unten einen augebauten liegen auf dem, neben den Maßen 8-25-40, einem Drehrichtungspfeil sowie einer Herstellerkennung auch KZ400 steht, mit aller Wahrscheinlichkeit also ein von Kawasaki original verbauter oder zumindest verkaufter Ring. Der wiederum hat keine Staubschutzlippe, die man meiner Erfahrung nach, mangels Schmutzeintrag, an dieser Stelle auch nicht braucht.
Wenn der Ring altersbedingt so geschrumpft ist, daß er in seiner Gehäusepassung keinen Festsitz mehr hat, ist die Dichtlippe selbst ebenfalls geschrumpft und zusätzlich ausgehärtet. Die Dichtwirkung der ursprünglich flexiblen Lippe reicht nicht mehr, kennt man von alten Zweitaktern die dann an dieser Stelle Luft ziehen und nicht mehr laufen. Beim Viertakter sabbert nur Öl durch.
Gruß
Martin