Umbau des Scheinwerfers auf Relaisbetätigung

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Bruder Lustich
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RE: Umbau des Scheinwerfers auf Relaisbetätigung

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Leute,

vielen Dank für die schnellen Antworten und die Bilder. Habe dieses Teil auch sofort gefunden. Werde ich auch ausschalten.
Gute Sicht - aufgrund einer gesteigerten Grundhelligkeit und wesentlich schnellere Umschaltgeschwindigkeit des Ablend-, Fernlichtes ist durch keine noch so gut gemeinte Lichthupenmöglichkeit zu ersetzen.
Noch dazu, indem man die Lichthupenfunktion ja auch durch schnelles Ein- und Ausschaltens des Fernlichtes imitieren kann.
Hoffe also, daß der teilweise nächtliche Blindflug damit ein Ende findet. Sind ja immerhin bei 72 km/h schon 20m Wegstrecke in einer Sekunde, bei der die Sicht (Licht), beim Umschalten Abblend-/ Fernlicht praktisch auf Null (Ablendlicht runter dann Fernlicht langsam hoch) runtergeht und somit stark eingeschränkt ist. Dazu kommt, daß die Drossel zudem die Helligkeit des Fernlichtes begrenzt (sonst wäre die Lichthupe bei Fernlicht nicht möglich) und schon dadurch die Fahrsicherheit mindert.
Also lieber mal ne Birne tauschen als ein neues Moped kaufen!

Viele Grüße

Gerd

P.S.: Trotzdem, weiß zufällig jemand die genauen technischen Werte der Drossel?? Auf meiner ist der Druck nicht mehr vorhanden.

P.P.S.: Das mit dem Relais ist bestimmt auch noch eine gute Idee. um Schaltwiderstände, also Leitungsverluste zu umgehen. Das Kabel zum Scheinwerfer würde ich jedoch nicht unter 1,5mm² wählen.
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am Di 22. Okt 2013, 02:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Michael
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RE: Umbau des Scheinwerfers auf Relaisbetätigung

Beitrag von Michael »

Hi Gerd,

damit ergibt sich auch automatisch die zu verwendende Sicherungsgröße.
Bei 1,5mm² sind das dann max. 10 Ampere.

Jetzt noch eine Frage:
Die Flachstecksicherungen sind moderner als die Glasröhrchensicherungen.
Leider finde ich dafür keinerlei Kennlinie zur Auslösecharakteristik und damit zur Beherrschung der Anlaufströme.
In mehreren Angeboten für Flachstecksicherungen habe ich die Spezifikation "flink" gefunden.
Ist das allgemeiner Standard für Flachstecksicherungen?
---
Prägung Charakteristik an Glasröhrchensicherungen:
FF superflink
F flink
M mittelträge
T träge
TT superträge
Beim zehnfachen (!) Nennstrom schalten ab:
flinke Sicherungen in weniger als 20 ms
mittelträge Sicherungen zwischen 50 und 90 ms
träge Sicherungen zwischen 100 und 300 ms.
---
Einschaltstrom H4 Lampe.jpg
Auf eine H4-Birne mit 60/55W angewendet, dürfte der Einschaltstrom des Abblendlichts gerade noch von einer 10A flinken Sicherung beherrscht werden.
Aus der Grafik ersehen wir etwa 50A Einschaltstrom,
5 ms nach dem Einschalten ist der Strom bereits auf 25A gesunken.
20 ms nach dem Einschalten ist der Strom auf etwa 12A abgesunken.
Damit liegt man insgesamt unter der Auslöseschwelle von 10x I nenn = 100A für max. 20ms.

Im Batteriebetrieb nimmt das Abblendlicht mit 60W dann 5A bei Nennspannung von 12V auf.
Bei laufendem Motor wird die Batteriespannung = Bordnetzspannung theoretisch auf ca. 13,6 Volt konstant gehalten.
NR: 60W / 13,6V = 4,4A
Bei laufendem, besser im üblichen Drehzahlbereich gefahrenen Motor, zieht der Glühfaden der Abblendbirne also 4,4A.
Sichert man den Glühfaden für das Fernlicht (55W) mit der gleichen Sicherung ab und betätigt die Lichthupe, ergeben sich bei 12V 115W Leistung.
Das geht dann mit der 10A-Sicherung gerade nochmal gut, denn das sind schon 115W / 12V = 9,6A.

Gerade bei den LTDs mit den doppelten (= redundanten) Birnchen im Rücklicht (2x 5W) und dem doppelten Bremslicht (2x 21W),
sollte man wohl dringend das Bremslicht separat absichern und nicht an den Lichtkreis hängen.
Mal sehen wie die serienmäßige Absicherung das Thema behandelt ;-)
Bin auf der Suche nach der optimalen Sicherungsauslegung. Nicht nur was Sicherungsgröße und Kabelquerschnitt angeht,
sondern auch um die Betriebssicherheit zu erhöhen.
Z.B. Abblend und Fernlicht getrennt, Rücklicht, Bremslicht und evtl. Nummerschildleuchte getrennt, etc.
Damit ergeben sich wohl mehr abzusichernde Stromkreise als es original vorgesehen ist.

LG, Michael
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Zuletzt geändert von Michael am Di 22. Okt 2013, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
Allzeit Gute Fahrt!
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Bruder Lustich
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RE: Umbau des Scheinwerfers auf Relaisbetätigung

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Michael,

viele Fragen auf einmal.
Also 1,5mm² flexible Leitungen sind bei 220V AC für einen Dauerstrom von 16A geeignet (siehe Kabeltrommel 3x1,5mm² - frei liegend), d.h. bei 12V wären das schon 291A! Die verkraften also die hohen Einschaltströme in unserem Fall - Gleichstrom - sehr gut, zumal der ja sehr kurzzeitig auftritt. Bei der Verwendung dieses Querschnittes kann bei der Beleuchtung eigentlich nichts schief laufen.
Jetzt zu der Sicherungsgröße. Du gibst 10A an, ist absolut korrekt - Flachstecksicherungen wohlgemeint. Sicherung ist heutzutage leider nicht Sicherung, kommt immer auf den Verwendungszweck an.
Die Charakteristika die Du bei den Glasröhrchensicherungen gefunden hast gibt es bei den Flachstecksicherungen nicht. Sind auch für den Gebrauch für Schaltungen (Platinen) oder Meßgeräten gedacht.
Bei Flachstecksicherungen ist das Verhalten eher sehr träge. Flink das manche Hersteller angeben, ich glaube daß der Händler sich das ausgedacht hat. Genaueres regelt die DIN 72581 Teil 3 +4 sowie die Norm ISO 8820-3 .
Die Zeiten sind jedenfalls sehr großzügig beim normalen Gebrauch, hastbestimmt auch schon mal wellige Sicherungsdrähte in solchen Schmelzsicherungen gesehen. Die halten also schon was aus und gehen erst bei längerer Überlastung oder absolutem Kurzsschluss durch.
Datenblätter dazu habe ich bei der Firma Bürklin gefunden. Im Google DIN 72581 eingeben, 2. Ergebnis. Die Firma verkauft Elektronikteile.
Wenn`s Du alles auftrennst hast Du freilich einige Stromkreise mehr, aber braucht es das? Die Berechnungen sind ja ganz schön und gut, aber Du kannst immer nur zu einen bestimmten Zeitpunkt berechnen (Zu dem 10000tel Sekundenzeitpunkt). Danach sind schon wieder ganz andere Werte relevant. Die Berechnungen nach P=UxI nur grobe Anhaltswerte. Es werden die verschiedensten und oft ausschlaggebenden Parameter, wie Leitungsquerschnitt, das verwendete Material, dessen Qualität, Übergangswiderstände bei Steckern, Schaltern (Material u. Korrision), den Lampenfassungen dito und nicht zuletzt die Glühbirne. Ein ganz eigenwilliges Ding. Ändert doch glatt - nur weil sie, wie es sich gehört leuchtet, massiv ihren innneren Widerstand. Der Glühfaden verbraucht sich, der Widerstand erhöht sich. Wie , kommt auf die Bauweise an. Dann ist nochdie Umgebungstemperatur zu berücksichtigen, die Einschalttemperatur wegen Einschaltstrom, der sich aber nur abhängig vom leitendem Material bzw. Glühbirne entsprechend ändert, also X+T1+T2+.... . Jeder Zeitpunkt ist also anders - erfordert anderes (wenn man`s genau machen will) Equipment.
Die Stromkreise weiter auftrennen, ist sicher eine Möglichkeit für mehr Fahrsicherheit zu sorgen, zum Beispiel: Blinker in Rechts und Links aufteilen und jeweils eine Rücklichtbirne mit dranhängen. Steuerung aber mittels Relais vom Strom Frontlicht (Schalter). Sollte jedenfalls sinnvoll sein, sonst wird das ganze auch schnell sehr unübersichtlich.

Viele Grüße

Gerd
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Bruder Lustich
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RE: Umbau des Scheinwerfers auf Relaisbetätigung

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Michael,

habe mir gerade noch den Link in Deinem ersten Beitrag in diesem Thema angesehen. Die Jungs machen das mit der Relaissteuerung ja richtig gut. Die gehen jedoch , weil ja die ganzen Übergangswiderstände (Schalter, etc. ) wegfallen mit einer Sicherung von 15A in der neuen Hauptstromleitung für`s Frontlicht voll auf Nummer sicher.
Also 1,5mm² Kabel passt, der Spitzenstrom wird durch die verbaute 15A Sicherung und deren Toleranz (zeitlich) sehr gut aufgefangen.
Wäre interessant, wie die in diesem Fall das Rücklicht händeln - auch in Bezug auf das in der Glühbirne verbaute Bremslicht.

Viele Grüße

Gerd

P.S.: Ich vermute die lassen die Relaissteuerung nur für das Frontlicht wirken, deren Steuerung erfolgt über den ursprünglichen Stromkreis (Schalter , Rücklicht und Bremsleuchten), also einen Stromkreis mehr. Holen somit masssiv mehr Licht, ohne weltbewegenden Aufwand auf die Straße. Die originale 10A Sicherung für den Lichtstromkreis wird somit merklich entlastet.
Zuletzt geändert von Bruder Lustich am Fr 25. Okt 2013, 01:04, insgesamt 1-mal geändert.
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martin s aus b
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RE: Wechselrelais

Beitrag von martin s aus b »

Da will ich dann doch auch noch meinen Senf zugeben.

Ich hab vor ewigen Zeiten auf zwei Relais umgebaut. Einmal das eine, von dem ihr hier auch sprecht als Ersatz für den korridierten Hauptlichtschalter, dh. Ein-Aus. Und dann dahinter statt des Abblend-Fernlicht-Umschalters ein Bosch-Wechselrelais 0 332 515 022 mit Lichthupenkontakt, das über den Lichthupenknopf geschaltet wird.

Hier gibts unter 'mehr Ansichten' den Schaltplan

http://www.autoteilemann.de/bosch-Relai ... 82620.html

Wechselt die Scheinwerferspannung bei jeder Bestätigung bistabil zwischen den Klemmen 56b und 56a, dh. Abblend- und Fernlicht und schaltet parallel jeweils zusätzlich den Kontakt 81a, den ich mit 56 verbunde habe, auf das Fernlicht.
Heißt, bei Licht-Aus wird über das Relais (nur) Fernlicht, dh. die Lichthupe aktiviert, bei Licht-Ein wird jeweis während der Umschalt-Dunkelzone das Fernlicht geschaltet.

Braucht man oder braucht man nicht, aber beide Schalter sind aus dem Rennen, die Leitungen von der Batterie zum Scheinwerfer sind schön kurz und es gibt keine Dunkelzone beim Wechsel Zwischen Abblend- und Fernlicht.

Martin
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RE: Umbau des Scheinwerfers auf Relaisbetätigung

Beitrag von CSR750 Chrischan »

Hey, also diese Relaisschaltung ist für mich an meinen alten Autos Standard.
Man entlastet die Zentraleinheit und hat vollen Saft von der Batterie am Scheinwerfer. Ich verbaue dann aber auch H4 Lampen mit 100/130Watt und
entsprechende Leitungen und Sicherungen.

Ein Relais habe ich zuletzt bei Uwe seiner "Schüssel" :-) installiert, in Zusammenwirken mit seinem neuen Scheinwerfer ist das RICHTIG Licht.
Vorher hatte er ja mehr eine Kerze im Scheinwerfer drin... :-)

VG
Christian
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