Z 750 GS

Big-Bore Kit, Umbau Tips und Tricks
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martin s aus b
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Z 750 GS

Beitrag von martin s aus b »

=> Fortsetzung von Z 751 Cross, viewtopic.php?f=8&t=103

Und jetzt wirds ernst. :P

Alle Schweißarbeiten sind fertig, der Tüv hat schon vor 6 Wochen einen überraschenderweise wohlwollenden ersten Blick auf den erstmal nur zusammengesteckten Prototypen geworfen und gestern sind wir so gestartet.

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Der Motor, gewogene 78.1 kg, ist kein Dummy mehr, die neuen Krümmer passen zwischen die modifizierte Luftfilterbox und den Rahmen und Freund Harald hat als letzten Job heut Bremsflüssigkeit eingefüllt und die Bremsen entlüftet. Den Kotflügel vorn muß er morgen früh wieder anschrauben, ich hab nämlich, peinlich, peinlich, ein Gewinde rausgerissen. Der Maestro hat ein wenig gekotzt, meine 1.91 Lebendhöhe anschließend rhetorisch auf Kleinstmaß reduziert und sich dann drangemacht, einen Helicoil reinzubohren ...

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Ich hab gut zwei Tage lang den Suzuki-Kabelbaum entrümpelt und mit der Kawasaki-Motorelektrik zusammengepfriemelt. Morgen kommt die Stunde der Wahrheit :(

Und außerdem der Ducati-Auspufftopf. Und vielleicht kommendes Wochenende der erste Testlauf. Falls der Schnee wegtaut und der seit 6 Jahren im Regal stehende Motor auch startet. Und bei der Elektrik Theorie und Realität eine positive Verbindung statt eines Kurzschlusses eingehen.
Sonst ..., ich mag gar nicht drüber nachdenken.
Zuletzt geändert von martin s aus b am Do 25. Feb 2021, 10:58, insgesamt 2-mal geändert.
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martin s aus b
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Stapellauf Z 750 GS

Beitrag von martin s aus b »

Das ist Schrauberkönig Harald am 22.03. bei der Vorbereitung der Jungfernfahrt

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Erster Eindruck. TÜV-fähiger, schön kräftiger Sound aus dem Ducati-Auspufftopf, gewöhnungsbedürftiges Fahrwerk - Enduro eben. Und miese Bremse vorn. Da ölt der undichte Gabelholm, Überraschung, direkt in den Bremssattel.

Außerdem schleift die Kette im Schubbetrieb am Rahmen, wir müssen Spanner und Kettenführung überarbeiten

Es gibt also noch was zu tun. Aber im April kommen wir auf die Straße, ins Gelände und zum TÜV.
Zuletzt geändert von martin s aus b am Di 14. Dez 2010, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
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martin s aus b
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Beitrag von martin s aus b »

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Kersten
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RE: Z 750 GS

Beitrag von Kersten »

Moin Moin Martin,

herzlichen Glückwunsch zu Deinem Schätzchen :respekt: . Sieht Klasse aus und ich wünsche Dir eine unfallfreie Zweisamkeit! Deine Mühen haben sich gelohnt. So am Rande gefragt, wirst Du dem Tank noch weiße Farbe spendieren, oder bleibt er so? Was hat der Mensch vom TÜV gesagt? Biste so rübergekommen?

Viele Grüße
Kersten
Zuletzt geändert von Kersten am Di 8. Jun 2010, 08:54, insgesamt 1-mal geändert.
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martin s aus b
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RE: Z 750 GS

Beitrag von martin s aus b »

Hallo Kersten, hallo Rolli,

vielen Dank für Eure Glückwünsche - wenn ich ehrlich bin, bin ich auch ein bisschen stolz, dass das was geworden ist. Wobei das Handwerkliche zum großen Teil von Harald, dem älteren Herrn auf zweien der Fotos, stammt.

Die Sitzhöhe auf dem Foto ausgefedert ist mit 97 cm auch für meine 1.91 ein wenig hoch, ergibt sich aber zwangsläufig, wenn der Federweg vorn mit 220 statt 85 (?) mm größer werden soll, und der Rahmen zusätzlich für einen steileren Lenkkopfwinkel und ausreichend (Ein- und Aus-)Federweg hinten entsprechend angestellt wird. Letztendlich ist das auch das Resultat aus ausreichender Bodenfreiheit unter dem relativ hohen Kawamotor.
Aber eingefedert kommt das Ganze auf 92 cm und wenn ich drauf sitz nochmal 3 -4 cm tiefer, damit komm ich einigermaßen gut klar.

Die Farbe und das Design bleiben so nicht. Wir haben erst mal gebaut und nur mit der Spraydose verputzt, jetzt fahr ich bis zum Herbst um zu sehn, was noch geändert werden muss und das Aufhübschen inklusive Gesamtlackierung ist für den nächsten Winter geplant.
Wobei der Tank ein Problem darstellt - der ist aus Kunststoff und deshalb offensichtlich nicht lackierbar. Hier bin ich auf der Suche nach einer Tankalternative oder einer guten Lackieridee bzw. einem Menschen, der davon was versteht.

Ich war bei zwei TÜVs - der erste hat jetzt Null, der zweite 100 Punkte.

Letzten Herbst hab ich die Idee anhand Fotos der Witthöft-GS bei TÜV Nr 1 vorgestellt und bin mit der (mündlichen) Absprache vom Hof gegangen, man werde das Motorrad als Kawasaki-Umbau abnehmen wenn es ...
a) handwerklich gut gemacht sei
b) die neuen Komponenten Gabel & Bremsen von der Dimensionierung her passen, dh. von einer Maschine in ähnlicher Gewichts- und Leistungsklasse stammen
c) das Geräusch, nachzuweisen durch eine Geräuschmessung des TÜV, den Vorgaben im Brief entspricht
und schließlich als Hauptargument d) bei einer ausgedehnten Fahrt des Prüfers sich die Fahrwerksgeometrie in allen üblichen Fahrsituationen als stimmig erweist und keine Schwierigkeiten, Schwimmen, Pendeln, ... , auftreten
Das Ganze sollte sich dann so in der Größenlage von 400 Euro + eine selbst beizubringende Leistungsmessung bewegen.

Das fand ich völlig ok und wir haben dann im Februar die Maschine mit dem nur (schweiß)gepunkteten Rahmen zusammengebaut und dem TÜV zur Vorbegutachtung auf den Hof gestellt. Und dabei nach ausgedehnter Diskussion mit dem Cheffe und zweien seiner Mitarbeitern grünes Licht fürs Weitermachen bekommen.
Anfang Mai war die fertige Maschine dann für einen Tag beim TÜV. Morgens ,bei der Anlieferung, noch ganz positives Gespräch und am am Abend die kalte Dusche, die Umbauten seien zu umfangreich, man lehne die Begutachtung ab. Einer der Beteiligten hatte da offensichtlich Angst vor der eigenen Courage bekommen und voll auf die Bremse getreten. Eine Diskussion mit Hinweis auf die Vorgespräche erwies sich in der Situation als sinnlos und wir sind dann relativ schnell mit langen Gesichtern vom Hof.

Bei der nachfolgenden Umfrage zu möglichen Abnahme-Alternativen tauchte neben diversen ' früher war das alles einfach, heutzutage geht sowas überhaup nicht mehr ...' ein Hinweis auf eine TÜV-Prüfstelle auf, wo man noch weniger bürokratisch und mehr technikorientiert unterwegs sei.

Dort war ich dann eines Freitags gegen halb zwölf mit den Fahrzeug- und Konstruktionsunterlagen, dem Prüfstand-Leistungsdiagramm sowie ein paar Fotos und anderthalb knapp Stunden später mit dem Hänger und der Maschine drauf. Die Prüfer haben die Fahrzeugunterlagen der Kawa und der Spender-Suzuki, die Konstruktion und Technik, die handwerkliche Umsetzung und das Fahrverhalten geprüft und für ok befunden. Auf Basis einer Verordnung, die, wenn ichs richtig verstanden hab, dem TÜV bei Fahrzeugen bis Erstzulassung '81 relativ viel Freiheiten in der technischen Beurteilung von Umbauten lässt und unter Beistellung einer Kopie des Kfz-Briefs einer der beiden originalen Witthöft-Geländemaschinen war die Maschine um 15 Uhr technisch abgenommen.
Ist und bleibt eine Kawasaki Z 750, Kosten der ganzen Prozedur knapp 100 Euro.

Aktuell bin ich dran, die von einer Suzuki RM 370 stammenden Stoßdämpfer abzustimmen oder ggf. auch zu ersetzen und dann muss der aus dem Ersatzteilregal stammende & deutlich ölende und mit weiteren kleinen problemen kämpfende Motor, siehe dazu auch meine Fragestellung 'Trethilfe', überholt werden.

Im Herbst dann die Seealpen mit den alten Militärsträßchen, der Chaberton - zu Fuß war ich schon oben - ist leider weiterhin militant gesperrt. Danach winterliches Aufhübschen. Und nächstes Jahr, so zumindest der Plan, Teilnahme bei Helmut Dähnes Dolomitenrally. Damit die BMW-GS-Fahrer ein wenig was zum Staunen bekommen.

Martin
Zuletzt geändert von martin s aus b am Di 14. Dez 2010, 14:22, insgesamt 1-mal geändert.
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martin s aus b
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Beitrag von martin s aus b »

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