Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Vorstellung und Umbaustories / Restaurierungen
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

ja, die Anzahl ist richtig, ich hatte hier ja mal zwei Fotos gepostet. Der neue Stapel war sogar ein kleines bisschen dünner.

Ok, ich gedulde mich dann mal...


Es geht weiter: Gestern habe ich nochmal einen Drecktag gemacht, die Auspuffrohre ge-AKO-pad-st und wo erforderlich Rostumwandler draufgepinselt, so dass ich heute schon mal versuchen konnte, das Highspeedtape zu kleben und zu polieren. es geht, aber man muss höllisch aufpassen, dass die Polierscheibe nicht ein neues Loch ins Tape schleift.

Außerdem habe ich doch meinen Ventildeckel bearbeitet, um mal zu sehen, wie weit man mit Polieren kommt. Nun, es sieht nicht optimal aus, aber doch deutlich besser als befürchtet. Wenn ich dann tatsächlich einen besseren Deckel bekomme, ist das eine schöne Winterarbeit. :rolleyes:
IMG_1658.JPG
Bis es soweit war, gabs aber doch noch eine klitzekleine Komplikation. Die oberen Motorhalter passten nicht mehr: :(
IMG_1662.JPG
Was war verkehrt?  Offenbar hat die gesamte Motoraufhängung doch einiges an Spiel. Blöd, dass alle Bolzen schon schön angedrehmomentet waren und keiner zum Anfassen da und zudem der hintere untere Bolzen nicht mehr zugänglich war, weil alles was davor gehört, schon dran war...  Grummel. :wallbash:

Ok, Grips einschalten. :idee:  Der Motor muss etwas nach hinten und aufwärts. Das klappt am besten mit der hinteren unteren Aufhängung als Drehpunkt. Also: So fest lassen, wie sie ist, die anderen lösen und eben ein Stückchen drehen...ganz easy :rolleyes: :schock:

Ups, Grips war ja noch an, könnte man nochmal gebrauchen...da war doch was beim Ausbauen...jaaah, der Wagenheber.
IMG_1666.JPG
Kurz und gut, den fehlenden Millimeter hab ich rausgeholt, Bolzen rein, alles wieder schön ordentlich festziehen
IMG_1667.JPG
 und...da kam auch schon die bH: "Essen ist fertig!"  Jepp! :headbang:
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

im Flugzeugbau gibt es einen ganz wichtigen Fertigstellungsschritt, der nennt sich "electrical power on". Eigentlich klar was gemeint ist - bevor irgend etwas anderes getestet werden kann, muss die Elektrik funzen.

Heute wars bei mir soweit: Mit alter Batterie und Ladegerät an den Klemmen das erste mal wieder Zündschlüssel drehen - cool.
IMG_1671.JPG
Es funktioniert noch nicht alles und eine blöde Sache wartet noch auf Fehlerfindung (Beleuchtung im Drehzahlmesser geht nicht. Komisch, weil da ja zwei Lampen drin sind und die Tachobeleuchtung funktioniert - mysteriös...), aber zumindest ist schon mal nichts abgeraucht.

:headbang:

...und wenn ich wieder eine frische Plakette habe, muss ich eh zum Bremsleitungen eintragen zum Amt und kann dann auch endlich mal das Kuchenblech ersetzen. 

Gnacht

Carsten
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Bruder Lustich
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Carsten,

entweder bekommt die Drehzahlmesserbeleuchtung keinen Strom, oder beide Birnchen sind kaputt (3,4W ; gibt´s noch beim Freundlichen) oder der Masseanschluss fehlt/ist mangelhaft.

Viele Grüße

Gerd
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Michael
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Michael »

Hi Carsten,
sehr gut, es geht voran !

Ich tippe auf defekte Birnchen.
Ist gar nicht mal so selten ;-)

LG, Michael
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

:wallbash:

WARUM habe ich die blöden Dinger eigentlich nicht durchgemessen, BEVOR ich die ganze Sache wieder zusammengebaut habe????
Die blödesten Fehler werden eben mit Strafarbeit belegt. Es waren  DREI Birnchen kaputt. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass das vor der Restaurierungsaktion schon so war...

Na, mal sehen, was noch so kommt. Immerhin, die Kupplung wird schon williger, mit gezogener Kupplung schafft der Kickstarter es inzwischen nicht mehr, den Motor (ohne Kerzen) durchzudrehen.

Bye

Carsten
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bikeorslk
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

so langsam komme ich zum Ende der Statusberichte.

Heute war Großkampftag in der Garageneinfahrt, denn die bH musste arbeiten.
Erst bei der Guzzi Ventile eingestellt (völlig shimfrei, eine wirklich leichte Übung) und Vergaser synchronisiert, dann an die Twin.

Die Elektrik hat es mir heute leicht gemacht - alles funktionierte und als ich mich beim Schließwinkeleinstellen wieder erinnert hatte, dass bei der Twin Funken nur mit zwei Kerzen funken, war auch das Problem beseitigt.

Gut in Schwung hab ich dann auch die Auspuffanlage wieder druntergehängt. Mit ein bisschen Friggelei (weil alleine) und der bekannten langen Schraubzwinge war auch das Interferenzrohr kein echter Gegner mehr.
IMG_1685.JPG
Hey - was fehlt eigentlich noch? Ok, Kleckerkram wie Drehzahlmesserwelle, Spiegel, Sitzbank und die lackierten Teile.
Als der Tank dann drauf war, war es immer noch warm und sonnig - also: Sprit rein!

Ab hier wurde es dann unangenehm. Der linke Vergaser war total undicht und hat ordentlich den Überlaufschlauch geflutet, Grummel...

Also doch nix mit flotter Inbetriebnahme. Mit viel Gefummel die Schwimmerkammer demontiert (Inbus sind vielleicht doch nicht das Optimum da ) und erstmal nix entdeckt. Erst als ich dann den Schwimmer (sollte der etwa beim Reinigen Schaden genommen haben???) ausgebaut habe, fiel es mir wie - naja, ihr wisst schon. Tatsächlich fiel mir das hier entgegen:
IMG_1690.JPG
Ich hatte dieses Tütchen mit den neuen Düsen tagelang auf der Vermisstenliste, bis ich dann das genau Gleiche in meiner Vergaserteilebox entdeckt hatte und für mich die Welt wieder in Ordnung war. Jetzt weiß ich es wieder: Ich hatte es an den vermeintlich einzig logischen Ort gelegt - in die Schwimmerkammer. Prima, dass ich alles zubekommen habe auf der Werkbank, über Kopf. Tjo und durch Hin-und Her hat sich das Tütchen wohl einen Weg zwischen Schwimmer und  Kammer gesucht und den Schwimmer verklemmt. Es gibt nichts, was es nicht gibt... :wallbash:

Alles wieder zu und jaaaaah, sie sprang sofort und ohne Mucken an! :headbang:

Trotzdem noch kleiner Ärger: Der Benzinhahn ist wohl trotz neuem Dichtungssatz immer noch nicht hundertprozentig dicht. Allerdings läuft es nur in die Vergaser: tropfenweise im geschlossenen Zustand, wirklich nicht viel. Und eigentlich sollte das mit neuen Schwimmerventilen unkritisch sein, wenn da nicht das hier wäre:
IMG_1692.JPG
Was kann man da tun? Der Messingstopfen hat sich vermutlich beim Ultraschallen gelöst und lässt nun Sprit nach außen dringen.

Gibt es dafür eine funktionierende Reparaturmethode?

Bye

Carsten
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Michael
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Michael »

Hi Carsten,

die Geschichte mit dem Tütchen in der Schwimmerkammer, der Hit !
Nichts ist unmöglich ;-)

Der lose Stopfen ist für mich Neuland.
Ab Werk werden damit die von aussen angebrachten, notwendigen Bohrungen wieder benzindicht verschlossen.
Sicher werden die bei der Herstellung des Gehäuses eingepresst.

Ich würde versuchen, den Stopfen mit passendem Durchschlag, evtl. sogar einem Körner und kurzem, trockenen Schlag mit einem kleinen Metallhammer (z.B. 300gr) wieder festzusetzen.
Dabei einen Helfer einen großen Hammer an der anderen Seite der Vergaserbank gegenhalten lassen.

Sollte das nicht dicht werden, wär mein nächster Schritt das festkleben und abdichten mit dünnflüssigem, benzinbeständigen Kleber. Z.B. Loctite, aber welches ?

LG, Michael
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin,

ja, an den Körner hab ich auch schon gedacht - nur wer sagt mir, dass der Stopfen auf der Innenseite auch ein Widerlager hat? Wenn der gepresst wurde, könnte die Bohrung ja auch einfach mit konstantem Durchmesser durchlaufen und ich dann den Stopfen schlicht reinschlagen - mit fatalem Ergebnis, denn dann wäre er sofort wirkungslos, weil er in den Zulaufkanal der Benzinleitung vom Tank rutschen würde.

Weiß jemand mehr?

Bye

Carsten

Weiß jemand, wie die Bohrung da wirklich aussieht?
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Bruder Lustich
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von Bruder Lustich »

Hallo Carsten,

die Stopfen verschließen die für die Fertigung notwendigen Bohrlöcher. Haben also mit Sicherheit kein Widerlager.

Einzige Chance wäre es den Benzinhahn zerlegen und den Bolzen von "innen" austreiben, sofern man hinkommt.
Oder den Bolzen anbohren und rausziehen, oder ausbohren und "Neuen" einpressen /einkleben.

Aber inwieweit das alles so funktioniert?????

Oder Anderen besorgen; -sind aber Mangelware.

Würd erst mal zerlegen und schauen wie´s von innen her aussieht.

Viele Grüße und viel Glück

Gerd
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RE: Restaurierung B3 - möglichst originalgetreu

Beitrag von bikeorslk »

Moin Gerd,
ist das Vergasergehäuse, nicht der Benzinhahn. Aber dummerweise im ZUfluss zum Schwimmernadelventil.

Den Benzinhahn hab ich inzwischen fast 100% dicht bekommen, indem ich den Plastikkonus mit 800er Schleifpapier bearbeitet habe.

Blöderweise nützt das für das andere Problem nur teilweise - der Sprit im Schlauch wird jedes mal nach Schließen des Benzinhahns raussickern.

Ich trau mich ehrlich gesagt nicht, das Teil auszubohren und hatte auf ne Q+D Lösung gehofft. Ist Sekundenkleber eigentlich spritfest????

Bye

Carsten
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