Auslass.- statt Einlassnockenwelle

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ausreiter
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RE: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von ausreiter »

Hallo Martin,

deine Erfahrungen mit dem  N.Wellentauch und uns daran teilhaben lassen, toll, danke dafür.

Ich hätte natürlich auch Anmerkungen, die Dich event. weiterbringen können.

Das mit dem Nocken nachbearbeiten find ich ok, stelle das aber erstmal nach hinten.
Das Du mehr Spritt verbrauchst hat auch mit den grösseren Leerlaufdüsen zu tun, schreibst ja, eher
im Teillastbereich gibt es eine Anreicherung.  Da kannst Du was rausholen. Obwohl fett gefahrene
Twins kühler laufen und mehr  Punsch aufbauen.

Übersetzung ist auch ein Thema. Mit einem besser beatmetem Motor bringt längere Übersetzung was.
Probier mal 17 zu 36. Da wird der 5 Gang zum Overdrive. Ehrlich, im Vergleich zur 17 zu 38 Übersetzung. ( wenn ich nicht irre, Michael )
Hätte ich selbst nicht für möglich gehalten. Erst der Fahrvergleich beim Sommerfest in Brugger brachte
es für mich an den Tag. 
Die 2 Zähne mehr,  bei Michaels, von mir gefahrene LTD, im Vergleich zu meiner,
der 5 Gang ist hier ein Fahrgang der um 100 km/h schon eingelegt werden will, während bei meiner
erst bei 120 km/h der 5. verlangt wird, rein akkustisch.

Ich habe im Vergleich der verschiedenen Übersetzungen folgenden Eindruck.

wenn der Motor getunt wurde, ist eine längere Übersetzung unabdingbar.  Da wird das ganze Potenzial
des Motorpimpen erst richtig nützlich. 
Weil auf der Landstrasse z. B.
mit bis zu  140 Sachen dann  schonende 5.800 Umdrehungen reichen.
Der kürzer übersetzte Motor hat automatisch bei dem Tempo mehr Drehzahl. 

Das ist erst mal unspektakulär  wird aber zunehmend interessanter wenn man die Drehzahlreserven bedenkt.
Unserem Twin sagt man bei Drehzahlen jenseits von 7.500 U/min gefährlich hohe Kolbengeschwindigkeiten nach.
Da ist sonne Reserve gar nicht so schlecht, vorrausgesetzt der Motor unter dir hat genug Kraft/Punsch und
macht das mit.

Abschliessend bleibt die Feststellung zu machen das seit jeher das weglassen das beste Tuning ist.

wohl denn, Peter
Zuletzt geändert von ausreiter am Mo 14. Aug 2017, 19:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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martin s aus b
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RE: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von martin s aus b »

ausreiter hat geschrieben: ...  mehr Spritt verbrauchst hat auch mit den grösseren Leerlaufdüsen zu tun, schreibst ja, eher
im Teillastbereich gibt es eine Anreicherung.  Da kannst Du was rausholen. Obwohl fett gefahrene
Twins kühler laufen und mehr  Punsch aufbauen ...

...längere Übersetzung....

Hallo Peter,

ich hab Deinen Tip vor vier Wochen gelesen und, weil ich am nächsten Tag eine größere Strecke fahren wollte, abends noch statt der #20 die #17.5 - Leerlaufdüsen eingebaut. Hat 300 km Schwarzwald und 100 km A8 funktioniert, ich hab den den großen 24l-Tank nach 50 km vollgetankt, anschließend aber nicht leergefahren und konnte deshalb zum Verbauch zunächst nichts sagen.

Jetzt war ich noch eine Woche und 2.500 km in den Seealpen und bin auf dieser Strecke mit einem Schnitt von 5.45 l/100 km gefahren. Das ist immer noch etwas mehr als ichs für eine Tour mit viel Überlandanteil kenne aber natürlich deutlich besser als vorher. Passt also, ich hatte diese Spontanverfettung der Leerlaufdüsen um 2 Größen von 15 auf 20 statt vorsichtig nur auf 17.5 gar nicht mehr auf der Rechnung.
Aber die Sache mit dem durch Nachschleifen reduzierten Öffnungswinkel der Auslass=Einlassnockenwellen probier ich wegen des Motorbremsmoments trotzdem. We'll see!

Längere Übersetzung ist absolut richtig und ich hab das auch schon auf der Agenda. Dazu muß ich aber das vordere Gehäuse meines Becker-Fettkettenkastens abändern das durch die Gehäusewand zwischen Ritzel und Kupplungsdruckstange kein größeres Ritzel zulässt. Nächstes Jahr hab ich hier hoffentlich ein neues Teil.

Gruß

Martin
IMG_1308.JPG
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onkelheri
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RE: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von onkelheri »

Hinten ein oder zwei Zähne weniger ginge ja ...

36 zu 38 --> ~300 Motorumdrehungen weniger ... also statt 5800 ~5500...
Erst wenn der letzte Slick verrottet und die Nordschleife unter Moos verschwunden ist, werdet ihr einsehen, dass man mit Hotelbetten keine Rennen fahren kann!"
"mens sana in carburetor sano"
©by onkelheri
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martin s aus b
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RE: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von martin s aus b »

onkelheri hat geschrieben: Hinten ein oder zwei Zähne weniger ...
Hallo Heri,

der Kettenkasten hat auch ein hinteres Ende und auch da ist die Variation begrenzt.
IMG_1305.JPG
Jetzt kuck ich erst mal was die modifizierte Nockenwelle und dann der überholte Motor bringen und konstruier und beschaff außerdem ein neues Vorderteil für den Kettenkasten bei dem die Druckstange im Teil verläuft. Und wenn das dann irgendwann nächstes Jahr alles da ist und der Motor auch noch nach Wunsch, dh. mit ca  80 Nm :P   läuft probier ich an an der Übersetzung zu drehen.

Martin
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ausreiter
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RE: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von ausreiter »

Hallo Martin,

die Schwierigkeit mit dem Kettenkasten hat ich so nicht auf'em Schirm. Dann warst du bisher sozusagen
gezwungen die 16- 38 Übersetz. zu fahren weil für die dein Kettenkasten ausgelegt/ konzipiert war.
Das ist ja käse... 

Okey... wie wäre deine Überlegung einen 6. Gang anzulegen, weiterzuführen? Da bist du im Thema schon drin.

Weil mit 80 Nm  :P   biste in jedem Gang ruck zuck am roten Bereich... und im 5. das dringende Gefühl es braucht noch einen Gang  sonst... mit 16- 38  :cool: .

Grüsse, Peter
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


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Michael
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RE: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von Michael »

Hi Peter,

ich antworte hier auf deine Frage "Welche Leistung ... ?" aus dem Big-Bore-Thread ;)

Genau das ist ja die spannende Frage, die niemand genau beantworten kann, da noch keine Leistungsmessungen vorher und nachher gemacht wurden.
Der Motorradladen in meiner Nähe hat seinen Prüfstand letztes Jahr verkauft, jetzt geht die Suche nach einem Prüfstand bei mir wieder los.
ADAC-Mitglied bin ich nicht, aber vielleicht machen die mir einen guten Preis.

Der Vergleich des maximalen Hubs der Nocken wäre viel zu einfach, stellt dabei sicher die Obergrenze dar.
Ganz grobe Werte:
Einlass Hub 8 mm = 100% (original)
Einlass Hub 10 mm = x %
x = 125 %
Damit wäre das absolute Maximum der Leistungssteigerung bei 25 %.

Gleich auf Seite 1 des verlinkten Threads hat Martin die Nocken-/Ventilerhebungskurven als Grafik aus Excel heraus eingestellt.
Man erkennt, dass die Auslassnocke an ihren Rampen keineswegs die oben ermittelten + 25% besitzt.
Als einfachsten, realistischen Ansatz zur Leistungsabschätzung kann man den Flächeninhalt der beiden Kurven vergleichen.
Tja, genau da geht es schon los, wir kennen den Flächeninhalt nicht.

Wenn ich drauf schaue und die Flächeninhalte vergleiche, dann schätze ich die Auslassnockenfläche etwa 10% größer als die der Einlassnockenfläche ist (subjektive Wahrnehmung!)
Damit könnten auch 10% Mehrleistung einhergehen.

Wie bereits festgestellt geht es dann aber noch um die Steuerzeiten, hier besonders um die Überschneidung zwischen Auspuff- und Ansaugtakt.
Um hier Optimierungen durchzuführen gibt es diverse Literatur, Erfahrungswerte, Messuhren, verstellbare Nockenwellenräder, etc.
Noch viele weitere Faktoren spielen eine Rolle und das macht die Sache ja so herausfordernd.

Ich werde berichten, mit welchem Setup ich den Motor ans Laufen bekomme ;)

LG, Michael
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Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
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Re: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von Michael »

Liebe Twintreiber,

ich hatte meine geänderte Nockenwelle verlegt und nach intensiver Suche letztendlich doch auf der Werkbank gefunden :wallbash:
Die Welle hat ihren Weg in den 750er "Rennmotor" gefunden.
Als Steuerzeiten habe ich die Markierungen des Einlassnockenwellenrads verwendet.
Morgen geht es an das Ventilspiel; Kontrolle bzw. Einstellung.

Erste Probeläufe erwarte ich in etwa einer Woche, intensive Nutzung auf dem Spreewaldring ab 25. April ;)
20180405_231529 (Custom).jpg
LG, Michael

PS: Martin, mit welcher Einstellung der Nockenwelle bist du unterwegs bzw. zufrieden ?
Ich habe den Überblick über deine Versuche verloren ;)
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martin s aus b
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Re: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von martin s aus b »

Michael hat geschrieben: Fr 6. Apr 2018, 00:09 ...mit welcher Einstellung der Nockenwelle bist du unterwegs bzw. zufrieden ? ..
Hallo Michael,

ich habe die Nockenwelle einen Zahn 'hinter' die Markierung verstellt was bei 34 Zähne ca 10.5° Steuerzeitenverschiebung dh. unveränderten Einlaßbeginn und ca. 20° späteren Einlaßschluss ergibt.

Aber ich suche Dreh- und Bremsmoment und nehme Leistungserhöhung einfach mit während Du für den Spreewaldring Leistung suchst, oder? Dazu würd ich die Nockenwelle auf die origianlmarkierung stellen, 10° mehr Überschneidung, 10° späterer Einlaßschluß.

Ich hab bei Campro eine Auslaßnockenwelle unter Beibehaltung des größeren Hubs auf Einlaß-Seriensteuerzeiten schleifen lassen. Werd ich in einem neuen Motor an dem ich grad bastel verwenden, dh Ende des Jahres weiß ich mehr.

Gruß

Martin
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Michael
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Re: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von Michael »

Hi Martin,
vielen Dank für den Tipp !
Hat Campro die existierende Welle umgeschliffen, evtl. auftragsgeschweißt und neu gehärtet oder haben die eine neue Welle gefertigt ?
LG, Michael
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martin s aus b
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Re: Auslass.- statt Einlassnockenwelle

Beitrag von martin s aus b »

Umgeschliffen und neu gehärtet, nix geschweißt.
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