Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

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Michael
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von Michael »

Hi manne,
die Vergaser lassen sich problemlos synchronisieren !

So wie das Gestänge jetzt verbunden ist, findet man es an Millionen von Mehrzylindermoppeds mit gemeinsamer Vergaserbank.
Die Klappe, die vom Gaszug betätigt wird, ist der Master, alle anderen sind Slaves.

Krücken wie eine extra Anschlagschraube einer einzelnen Drosselklappe habe ich noch an keinem anderen Motorrad gesehen, vorausgesetzt es ist eine gemeinsam konstruierte und betätigte Vergaserbank.
Alles was ursprünglich Einzelvergaser waren und "zufällig" an Mehrzylindern gelandet sind, haben natürlich ihre eigenen Einstellschrauben.
Guzzis, Ducatis, Peters zwei Dellortos an der Twin, meine zwei Flachschieber an der Z440 fallen mir da spontan ein.

Synchronisation über die zwei Öffner-Gaszüge geht, aber die Standgasdrehzahl muss über Anschlagschrauben erledigt werden.
Ansonsten bekommt man kein Spiel in die Gaszüge und beim Lenker einschlagen verändert sich ungewollt die Drehzahl.
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
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manne
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von manne »

Michael hat geschrieben: Do 13. Mai 2021, 12:54 Synchronisation über die zwei Öffner-Gaszüge geht,
wo hast du an dieser Vergaserbatterie den 2 Öffnerzug?
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Michael
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von Michael »

Hi Manne,
die zwei Öffnerzüge beziehen sich auf das hier:
zwei Einzelvergaser .... Guzzis, Ducatis, Peters zwei Dellortos an der Twin, meine zwei Flachschieber an der Z440 fallen mir da spontan ein.
Synchronisation über die zwei Öffner-Gaszüge geht, aber die Standgasdrehzahl muss über Anschlagschrauben erledigt werden.


An der B-Vergaserbatterie ist natürlich ein Öffner- und ein Schließergaszug ;)
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
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twinshocker
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von twinshocker »

Hallo Michael,

hast du die TM 34 Batterie vom Topham extra für die Kawa oder was eigenes gebaut ?
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martin s aus b
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von martin s aus b »

bikeorslk hat geschrieben: Mi 12. Mai 2021, 13:56 ... siehts original aus - garantiert unverfriggelt ....
Hallo Carsten, ich widersprech Dir ungern. Aber die Schraube gibts weder im Ersatzteilkatalog noch in der Serie, die hat nachträglich einer, schönes Wort, reingefrickelt - laut Duden, ich weiß ich bin da popelig, mit ck.


frickel.JPG

Ich hab grad die drei Vergaserbatterien im Ersatzteilregal daraufhin angeschaut, zwei an der Stelle, dabei meine 'alte' aus der Zeit vor den Flachschiebervergasern ebenfalls garantiert unverfrickelt, ohne, die dritte mit einer popeligen Sechskantschraube die da ganz bestimmt nicht hingehört. Da hat einer das leere Schraubenauge gesehen und gedacht 'da fehlt doch....' Mir gings auch schon mal so aber unter technischen Aspekten machts ja wenig Sinn das quer liegende Leerlauf - Einstellschraubengestänge plus einen zusätzlichen Leerlauf - Grundanschlag zu haben.

Die Erklärung für das bei der Z 750 damit überflüssige Schraubenauge am Vergaser ist, wie auf dem nachstehenden Foto zu sehen, eine Gleichteileverwendung des Vergasergehäuses. Die beiden Mikuni BS38 an meiner TX 750 sind mehr oder weniger identisch mit denen der Z werden aber anstatt von einer gemeinsamen Welle mit zwei einzelnen Öffnerzügen betätigt. Und im bewussten Schraubenauge hat jeder Vergaser seine separate Leerlaufeinstellschraube.

Btw, synchronisiert werden die Vergaser bei diesem System übrigens im 1. Schritt im Leerlauf mittels Unterdruckmessung und Einstellung des Leerlaufs auf identischen Unterdruck über die beiden Leerlaufeinstellschrauben und dann, im zweiten Schritt, über die Längeneinstellschrauben der Seilzüge am Gasgriff auf gleichzeitiges 'Losziehen' der Seilzüge. Funktioniert auch.

txvergaser.JPG

Gruß

Martin
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Michael
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von Michael »

Danke Martin,
du hast mein Vergaserweltbild wieder gerade gerückt !
:thanks:

Hi Twinshocker,
ja, das sind die TM34-120 von Topham.
Eine Batterie habe ich gebraucht gekauft, die waren für eine XS650 vorgesehen.
Abstand passt auch (120mm), aber weil die Gaszugaufnahme links aussen ist kollidieren die Gaszüge bzw. einer davon, mit den Benzinhähnen (B-Tank oder LTD-Tank, egal). Vielleicht haben die extra für die Kawa angebotenen TM34-120 eine anders positionierte Gaszugaufnahme ?

Eine zweite Garnitur TM34 war an der "Manfred" montiert, gleiche Gaszugaufnahme. Ich weiß aber nicht, ob das die Kawa-Version ist oder auch welche für die XS650. Da an der Manfred ein komplett geänderter Tank montiert ist (Benzinhahn rechts) klappt das mit den Gaszügen dort problemlos.
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von kort »

Hallo zusammen,

interessant Diskussion, mal die Sitzbank hochgeklappt und zwischen die Vergaser geschaut. Bei mir ist am rechten Vergaser auch keine Schraube mehr, aber es ist deutlich zu sehen das da mal was war, da die Feder am "Arm" gescheuert hat. Good vibrations haben wohl Schraube und Feder in die Freiheit entlassen, ich kann mich auf jeden Fall nicht erinnern hier was abgebaut zu haben.

Der angegossene "Arm" ist auch am linken Vergaser, aber ohne Bohrung & Gewinde. Carstens Idee das am Ende der mechanischen Bewegungskette die Ruheposition fixiert wir leuchtet mir ein, da ja auch der Anschlag als Blechlasche vorhanden ist.

Also mal schauen was geschrieben steht, die Grafik aus dem Ersatzteilkatalog von Martin ist ein wenig unscharf, hier noch mal ein etwas schärferes Bild.
CARBURETOR, RH.pdf
Rechter Vergaser
10 - 16022-010 - SPRING, adjusting
11 - 16021-020 - SCREW, throttle stop

Im Wartungshandbuch ist die Schraube dann auch erwähnt:
"Preliminary Adjustment
.... Back out the idling screw again, and turn in the lever stopper screw so that it contacts the lever just before the butterfly valves close. Idling screw position will be readjusted later. ..."

Der Kawa (oder Mikuni) Entwicklungsingenieur wollte wohl auf jeden Fall vermeiden das die Drosselklappe im rechten Vergaser den mechanischen Endstop im Vergasergehäuse vorgibt, wenn die restliche Ein- (bzw. Ver-) stellung des Vergasers das zulässt.

Ob der Hosenträger zum Gürtel sinnvoll, oder nur ein zusätzliche Freude für den Fehlerteufel ist, sei mal dahingestellt. Es funktioniert ja offensichtlich auch ohne.

Gruß Reinhold
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bikeorslk
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von bikeorslk »

Lieber Martin,

"Hallo Carsten, ich widersprech Dir ungern. Aber die Schraube gibts weder im Ersatzteilkatalog noch in der Serie, die hat nachträglich einer, schönes Wort, reingefrickelt - laut Duden, ich weiß ich bin da popelig, mit ck."

die Stimmhaftigkeit norddeutscher Aussprache werde ich mir nicht nehmen lassen - bei mir wird weiter gefriggelt.

Dafür, und das ganz unnorddeutsch stimmlos, "kucke" ich lieber als dass ich Duden-korrekt "gucke".

Genug des linguistischen Diskurs' !

Zur Sache, lieber Bruder im Geiste:

Ich widersprech' dir nur ungern. Aber von Gleichteilen kann ich bei meinen Vergasergehäusen, ganz analog zu Reinhold's Feststellung nicht sprechen.

Meinem linken Vergaser fehlt das Loch samt Gewinde. Natürlich sind die Rohlinge identisch - aber warum, wenn nicht mit einer Intention, sollten die fleißigen, aber schwäbisch sparsamen Japaner ausgerechnet an versteckter Stelle ein Gewinde gebohrt haben, das gar keiner braucht?
IMG_1060.JPG
Reinhold hat die Fleißarbeit der Recherche ja brillant erledigt. Mir bleibt nur der Kommentar, dass das Gürtel+Hosenträger-Prinzip ja an gar nicht weit entfernter Stelle ebenfalls zur Anwendung kommt. Ich meine den schließenden Gaszug. Aber so hat man, ist ja auch nicht unpraktisch, zumindest immer einen Gaszug an passender Stelle bei sich, wenn der Öffner mal reißen sollte (was, zugegebenermaßen, bei der Twin eher unwahrscheinlich ist, dafür bei denen ohne Öffnerzug, z.B Guzzi, dagegen doch mal vorkommt).

Und nicht zuletzt: Wer außer mir sollte an meinem rechten Vergaser rumgefri... haben???

In diesem, nicht allzuernsten, Sinne

Bye
Carsten
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martin s aus b
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von martin s aus b »

Ich gestehe Alles! Auch, daß ich die 'adjustements' im Handbuch noch nie gelesen habe. Man lernt nie aus ... :computer:

Martin
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martin s aus b
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Re: Vergaser BS34 vs. BS38 vs. TM34

Beitrag von martin s aus b »

Die Enduro hat keinen E-Starter und weil sie auch recht hoch ist, ist das Kickstarten das ich mittlerweil einigermaßen beherrsche nicht immer ganz einfach. Jetzt mag ichs auch nicht wenn der Motor im Leerlauf höher als so 1.000 rpm dreht und da ist sie mir, speziell wenn der Motor noch kalt ist, auch schon mal, gerne ganz vorn vor der grünen der Ampel, ausgegangen. Was dann, besonders wenn ich mich vorher nach vorn gedrängelt hab, nicht lustig ist. Deshalb hab ich mir angewöhnt in solchen Situationen immer das Gas ein wenig aufzuhalten was aber auch keine wirklich befriedigende Lösung ist.

Wie ich jetzt heut die Vergaser zum Reinigen draussen hatte hab ich mir diesen zweiten Leerlaufanschlag genauer angeschaut und überlegt, wie ich zur Abhilfe dieses kleinen Sonderproblems über das Gewindeauge und den Hebel auf der Drosselklappenwelle eine kleine seilzugbetätigte Leerlaufanhebung anbringen könnte.

hebel.JPG


Muß eigentlich gehen, ich hab da schon mal was gezeichnet. Aber dabei ist mir aufgefallen daß die Kawasaki-Jungs diesen ursprünglichen Leerlaufanschlag sicher nicht ohne Grund sang- und klanglos in der laufenden Serie rausgeschmissen haben.

Wenn die laut Ersatzteilliste ursprünglich hier verbaute Einstellschraube tatsächlich als Anschlag wirkt und der Leerlauf nicht über Quereinstellschraube 60 ...

ll.JPG

... eingestellt ist werden automatisch die Vergaser de-synchronisiert weil die Rückstellfeder der Drosselklappe des linken Vergasers das Vergaser-Synchronisierelement aufdrückt. Bei der normalen Vergaserbetätigung über das gemeinsame Gestänge auf das auch die Leerlaueinstellschraube 60 wirkt liegt die Mitnahme des zweiten Vergsers an der Einstellschraube an. Wenn die Leerlaufanlage jetzt 'hinter' diesem Mechanismus liegt wird die weiche Gegenfeder, die ja eigentlich nur die Mitnahme gegen Reibung der Wellendichtringe sicherstellen muß, überdrückt. Den Spalt, dessen Größe auch von der Einstellung der Synchronisierschraube abhängig ist, sieht man hier.

spalt.JPG

Ein bißchen konstruktiver Murx. Aber für meine Leerlaufanhebung sollte es trotzdem reichen, lieber ein unruhiger Leerlauf als überraschend keiner mehr und Kicken vor der Autoschlange an der grünen Ampel.

Martin
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