Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

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Sandro
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Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von Sandro »

Hallo zusammen,
ich habe heute in diversen Themen gestöbert, jedoch konnte ich meine Beanstandung nirgends finden.

Ich habe meine 79er B3 umgebaut und hierbei die Vergaser komplett zerlegt und im Ultraschall gereinigt.
Neue Dichtsätze verbaut und die Vergaser Syncronisiert.

Der linke Vergaser reagiert nicht auf die Gemischregulierschraube.
Ich kann diese sogar ganz raus nehmen und er fettet nicht an, wenn ich das rechts mache geht mein CO-Wert sofort steil nach oben.
Beim Fahren schießt der linke Zylinder auch zeitweise im Schub (Magerschießen).

Ich habe die Vergaser sogar noch einmal zerlegt und gereinigt, keine Veränderung.

Was ist wenn die Membrane was hat, das macht sich doch nicht auf die Gemischregulierung bemerkbar?!
Meiner Meinung nach sind die Membranen auch gut.

Wenn die Dichtungen an den Chokekolben alt sind??

Der kleine Dichtring am Steigrohr habe ich nicht ersetzt.

Ich würde jetzt andere Vergaser kaufen, wollte mich aber zuerst noch bei den Spezialisten melden :rolleyes:

Wäre nett, wenn jemand eine Lösung hätte bzw. einen Link zum Thema, den ich übersehen habe.

Gruß Sandro
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bikeorslk
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von bikeorslk »

So ziemlich alle Vergasertücken wurden in diesem Thread behandelt:

viewtopic.php?f=6&t=3282

Ohne Details wie Kerzenbild, Auflistung der Maßnahmen und der Dinge, die du noch nicht gemacht hast, wird es schwierig. Bevor du an den Kauf neuer Vergaser denkst (vermutlich ja gebrauchter, mit dem Risiko, vom Regen in die Traufe zu kommen), solltest du systematisch alle MÖGLICHEN Fehlerquellen ausschließen. Dazu gehören natürlich auch die Membranen und der Chokekolben. Wenn du schon selber an etwas denkst - schließe es einfach aus. Danach wird es zunehmend leichter, die Fehlerquelle auszuschließen.

Startpilot-Test schon gemacht? Wirklich alles dicht? Ist der kleine Schlauch zwischen den Ansaugstutzen drauf und dicht? Bist du dir sicher, dass es "Magerschießen " ist, oder vielleicht doch zu viel unverbranntes Gemisch? Klemmende Düsennadel ausgeschlossen? (häufiges Problem bei den alten Mikunis, wegen quellendem Kunststoffeinsatz. Dazu findest du hier irgendwo auch einen Thread). Sind die beiden Vergaser sauber synchronisiert? Klappenspalte exakt gleich groß und kein Spiel in der Kupplung zwischen den Gasern? Abgasseite dicht? Schwimmerstand? Neue Dichtsätze sind gut. Auch neue Düsen und Nadeln? LLG-Schraube nicht verschlissen/verbogen?


So, ein paar Hausaufgaben...:)
Bin gespannt. Kriegst du wieder hin, wetten?

Bye

Carsten
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Michael
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von Michael »

Servus Sandro,

hier gilt es gleich grundsätzlich zwischen den B- und den LTD-Vergasern zu unterscheiden.
Die B-Vergaser haben eine Leerlaufluftregulierschraube, die LTD-Vergaser eine Gemischregulierschraube.

Leider habe ich keine Erfahrung mit den B-Vergasern und kann dir bei diesem Thema nicht weiterhelfen.

LG, Michael
Denkt dran:
Die Drehrichtung des Motors an der Zündungsseite ist gegen(!) den Uhrzeigersinn.
Die Steuerkette nur bei montiertem Ventildeckel spannen, sonst droht ein kapitaler Motorschaden!
Allzeit Gute Fahrt!
Sandro
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von Sandro »

Hallo Michael,

...ja die unterschiedlichen Vergaser sind mir bekannt.

Ich werde die Tage noch Informationen sammeln und berichten.

Gruß Sandro
Sandro
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von Sandro »

Eine Frage hätte ich aber noch...
Bei den Membranen, könnt ihr da eine Aussage machen ob die aus dem Zubehör ok sind oder sollte man(n) auf originale Membranen zurückgreifen?

Gruß Sandro
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ausreiter
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von ausreiter »

Hi Sandro,

ich kann nachvollziehen das es wenige gibt die die alten B Vergaser (38er) genau kennen.
Mir gehts ähnlich. Grundsätzlich kann ich aber was dazu rauslassen.
Bei deiner Kiste fehlt ja das org. Airboxzeugs. Also mit den durchsatzfreudigen Luftis, die da jetzt drauf sind wirst sowieso kein gutes
Laufverhalten hinbekommen, ohne den Düsenstock zu pimpen.

Das hat aber jetzt erstmal nur sekundär mit deinem Problem zu tun.
Grundsätzlich unterscheiden sich Laufstörungen des Motors, vom Gaser hervorgerufen, nicht sonderlich, egal welcher Gaser dadrauf ist.
Vorrausgesetzt es handelt sich um die Gleichdruckgaser.
Die Unterschiede sind in der Klasse nicht so groß, was für den einen Typ (34er LTD Gaser ) richtig ist, kann/sollte auch beim 38er B Gaser
gut und richtig sein.
Bedenken hab ich bei den Luftregulierschrauben und den Gemischregulierschrauben...eigentlich erfüllen Sie beide ein und dieselbe
Funktion, nämlich den Motor im Standgas gleichmäßig laufen zu lassen.
Die Einstellung erfolgt immer über verdrehen der Korrekturschrauben,s.o., Unterschied ist nur, die eine LRS, reduziert den Luftanteil im Venturi,
die andere, GRS verändert den Sprittanteil.
Dabei hat ein Zylinder immer die sogenannte Referenzfunktion. D.h. der Zylinder mit der höheren Leerlaufdrehzahl und der besten Gemisch
zusammensetzung gibt die Drehzahl vor. Wenn ich am andern rumschraube, LGRS rein o. raus, wird sich wenig an der Drehzahl im Leerlauf
ändern, weil der gute Gaser/ Zylinder den schlechten Gaser/Zylinder mitzieht, wie gesagt, im Leerlauf.

Abhelfen kann man sich, einfach beim laufendem Motor mal die Kerzenstecker abziehen. Zunächst beim linken,
mit dem rechten, dem gut laufenden...
...müsste der Motor jetzt weiterlaufen, sollte nicht stottern und den abgestellten Zylinder mitziehen.
Nun das mit dem linken probieren. Der Motor wird gleich absterben. Aber versuch dann mit der LRS in eine Stellung zu kommen wo
der linke weiter läuft. Profis nehmen einfach eine Glaszündkerze und können das Gemisch optisch kontrollieren und regulieren.
Hat man das aber nicht zur Hand, wäre diese Methode hilfreich.

Wenn dann aber mit dem linken kein stabiler Leerlauf zu finden ist, egal ob 1 Umdrehung oder 3.5 Umdrehungen, ist die Leerlaufdüse zu klein,
verschmutzt oder anderweitig undurchlässig, denn diese regelt im Düsenstock das Leerlaufsystem. Darauf hat der Luftanteil im Gemisch auch
seinen Anteil.
Später beim fahren wirst du spüren das Gasannahme und williges ausdrehen des Motor nicht so vonstatten geht. Dein Gemisch wird zu mager sein...

Mach dir Gedanken.
Noch eins...
...für die 34er Gaser gibts einen Dynajetkitt für offene Gaser, leider für die 38er B Gaser nicht.
Hier liegt, nach meinem Dafürhalten die Lösung deiner Problematik verborgen


ciao
Grüsse aus Nordhessen,
Peter


Twiner bleiben  ;)
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rivera
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von rivera »

Sandro hat geschrieben: Sa 5. Okt 2019, 14:32 Eine Frage hätte ich aber noch...
Bei den Membranen, könnt ihr da eine Aussage machen ob die aus dem Zubehör ok sind oder sollte man(n) auf originale Membranen zurückgreifen?

Gruß Sandro
Hi Sandro.
Ich habe mir an meinem LTD Vergaser im Rahmen einer Ultraschallreinigung, neue, nicht originale Membranen auf die Schieber draufmachen lassen. Funktioniert problemlos. Löcher in den Membranen machen sich aber nicht so sehr im Leerlauf bemerkbar, sondern erst wenn beim Gasgeben der Schieber hochgeht. Das geht dann auf die Leistung, wie ich bei meiner alten 440er bemerkt hatte. Wenn die Membranen i.O. sind und die Schieber synchron und zügig laufen, sehe ich an dieser Stelle keinen Handlungsbedarf.
Für Dein Problem würde ich erstmal mit dem Kerzenbild anfangen, daran siehst Du ja, ob der eine Vergaser zu mager oder zu fett läuft, vorausgesetzt das Ventilspiel, Zündung und Steuerkettenspannung i.O. sind.

Beste Grüße
Bernd
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manne
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von manne »

siehe Kommentar im "Vorstellungs-Fred"
Sandro
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von Sandro »

Hallo Manne,

das sind die konisch, runden K&N Filter.
Gemessen habe ich mit einem alten 4t Abgastester in den Endrohren.
Ich bin selber KFZ Meister mit einer kleinen Werkstatt zuhause.
Da ich eher mit den schmutzigen und qualmenden PKW's zu tun habe, bin an den alten Zweirädern nicht ganz so erfahren.

Das mit dem Loch hört sich interessant an...

D.h. wenn ich z.B. die Filter ganz aufschiebe, kann ich evtl. eine Zuluft verschließen?
Aber wenn ich eine Zuluft verschließe, würde er dann nicht anfetten?

Muss ich mir anschauen, denke aber eher nicht, sonst würde rechts ja auch die Möglichkeit bestehen.
Bzw. glaube ich, dass ich auch Messungen ohne Luftfilter gemacht habe...aber da bin ich mir nicht mehr ganz sicher.
Und ich bin der Meinung, dass ich das Problem schon im originalen Zustand hatte.
Ich bin sie letzten Sommer original gefahren, da war auch ein Zylinder zu mager bzw. ließ sich nicht einstellen.

Bei den Keyster Reparatursätzen sind die Choke-Kolbendichtungen nicht dabei.
Ich würde die gerne erneuern und auch die O-Ringe in den Steigrohren/Düsenstock.
Wo bekomme ich die?

Wenn ich die Vergaser auf den Kopf drehe, und die Schwimmerhöhe messe, bin ich beidseitig bei 25 mm.
Die Zündkerzen sind eher hell bzw. links fast weißlich.
Überlaufende Schwimmerkammern würden den Motor am Durchziehen hämmen oder die Kerzen verrußen...denke ich
Was ich nicht messen konnte ist der HC Wert unverbrannter Kraftstoff.

Werde wieder berichten...

Vlt. weiß noch jemand was?!

Gruß Sandro
Sandro
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Re: Linker Vergaser reagiert nicht auf die Gemischschraube

Beitrag von Sandro »

Hallo Bernd,

so schätze ich die Reaktion defekter Membranen auch ein.

Das Ventilspiel habe ich noch nicht geprüft und bei der Zündung und Steuerkette würde es sich doch auf beide Zylinder auswirken oder?
Die Zündkerzenstecker sind neu und eine andere Spule habe ich auch mal versuchshalber verbaut.

Gruß Sandro
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